Tie Kuan Yin

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Tie Kuan Yin

Der Name dieses halbfermentierten Tees bedeutet übersetzt „Die Eiserne Göttin der Barmherzigkeit“ und stammt aus China, wo er zu den meistgetrunkenen Oolong Sorten gehört. Neben den Oolong Tees aus Formosa ist der Tie Kuan Yin wohl der bekannteste Oolong weltweit. Diese Tees besitzen einen ausgeprägten Charakter mit einem herrlich blumigen Aroma, sowie einem intensiven und langanhaltenden Nachgeschmack mit einer zarten Süße.

Die Herkunft

Über die Geschichte des Tie Kuan Yin werden sich zwei Mythen erzählt. Die erste besagt, dass ein Bauer aus Anxi bei seinen Spaziergängen oft an einem alten und zerstörten Tempel vorbeikam. Der Bauer hegte den Wunsch den Tempel wieder aufzubauen, besaß jedoch nicht genügend Geld. Daher beschloss er eines Tages seine Verehrung gegenüber der Königin der Barmherzigkeit, welcher der Tempel einst gewidmet wurde zu bezeugen, indem er den Tempel aufräumte. Viele Jahre lang hielt er den Tempel sauber, bis ihm die Königin in einem Traum erschien. Sie sagte ihm, dass sich hinter dem Tempel ein Schatz befinden würde den er mit anderen Menschen teilen solle. Am nächsten Tag ging der Bauer also hinter den Tempel und fand einen einzelnen Teestrauch. Er nahm den Strauch vorsichtig mit zu sich nach Hause und pflanzte ihn in seinen Garten. Als er sich von der ersten Ernte einen Tee zubereitete waren die Teeblätter schwer wie Eisen und sanken sofort zu Boden. Der Bauer war von dem einzigartigen Geschmack und dem besonderen Aroma des Tees begeistert. Um die Göttin zu ehren, die ihn zu diesem Strauch geführt hatte, nannte er den Tee „Tie Guan Yin“.

Die zweite Sage erzählt, dass ein frommer Teebauer aus der Stadt Shan Yao bei Anxi jeden Tag eine Tasse frischen Oolong zum Bildnis der Göttin der Barmherzigkeit brachte. Eines Tages träumte er von einem wunderschönen Baum, der zwischen zwei Berghängen wuchs. Am nächsten Tag machte er sich auf die Suche nach dem Baum aus seinem Träumen und fand ihn an derselben Stelle, die ihm sein Traum offenbart hatte. Der Bauer nahm den Baum mit und pflanzte ihn in seinem Garten. Als die Erntezeit gekommen war bereitete er sich einen Tee aus den Blättern. Diese fielen, schwer wie Eisen, sofort zu Boden und ein verströmten ein unvergleichliches Aroma. Da der Teebauer seinen Traum als ein Geschenk der Göttin der Barmherzigkeit ansah, benannte er den Tee zu ihren Ehren nach ihr.

Beide Geschichten haben gemeinsam, dass der Tie Kuan Yin aus dem Anxi Bezirk im südlichen Fujian stammt. Heute wird der Oolong Tee auch in anderen chinesischen Provinzen wie Guandong oder Taiwan hergestellt.

Der Anbau und die Herstellung

Der Tie Kuan Yin wird ähnlich wie die Ceylon Tees in verschiedenen Anbauhöhen angebaut. Ebenso wie für die Schwarztees aus Sri Lanka gilt, dass je höher der Tie Kuan Yin angebaut wird, desto besser ist seine Qualität. Die Ernte findet viermal im Jahr statt und beginnt mit der Frühlingsernte. Die Herbsternte, die etwa 40 % der Jahresproduktion ausmacht, gilt als die beste mit einem ausgeprägten Geschmack und einem sehr blumigen Aroma.

Für die spezielle Verarbeitungstechnik werden reife und große Blätter geerntet. Nach der Ernte werden die Teeblätter nur zur Hälfte an den Rändern fermentiert, was ihnen den außergewöhnlichen Geschmack und einzigartige Aroma verleiht. Anschließend werden die Blätter geröstet. Aufgrund dieses Verfahrens besitzen die Blätter noch sehr viele grüne Anteile, weswegen der Tie Kuan Yin oft für einen grünen Tee gehalten wird.

Die Zubereitung

Da es sich beim Tie Kuan Yin um einen Oolong Tee handelt, sollte er nicht mit kochendem Wasser aufgegossen werden. Am besten verwenden Sie für eine Tasse etwa einen Teelöffel losen Tee aus unserer wiederverschließbaren Doypack-Verpackung. Gießen Sie den Tee mit 80 °C warmen Wasser auf und lassen ihn drei Minuten ziehen.

Wenn Ihnen der Geschmack noch nicht zugesagt können Sie die Ziehzeit etwas variieren. Verwenden Sie dazu einfach die bereits aufgegossenen Teeblätter erneut. Für jeden weiteren Aufguss sollte die Ziehdauer um etwa eine Minute verlängert werden.