Wie viele Teesorten gibt es?
Tee besticht durch seine unglaubliche Vielfalt, wodurch sich für fast jeden Geschmack die passende Sorte findet. Man unterscheidet insgesamt sechs unterschiedliche Teesorten, von denen jede Sorte wiederum eine ganz eigene Auswahl an verschiedenen Tees bietet. Im folgenden Beitrag möchten wir Ihnen diese Teesorten einmal etwas genauer vorstellen.
Weißer Tee
Weißer Tee gilt als die am wenigsten verarbeitete Teesorte. Immer wieder geistert die Behauptung durchs Internet, weißer Tee wäre selten. Dabei handelt es sich aber hauptsächlich um einen Marketing-Gag. Denn wäre weißer Tee wirklich so selten, wie viele behaupten, dann wäre er nicht in so gut wie jedem Teefachgeschäft und inzwischen auch Supermarkt erhältlich. Dennoch handelt es sich bei weißem Tee um eine echte Kostbarkeit. Schließlich werden hier nur die jungen Blattknospen und die jüngsten Blätter verwendet. Dieses Ausgangsmaterial ist so zart und empfindlich, dass es ausschließlich per Hand geerntet und verarbeitet werden kann – und das hat natürlich seinen Preis.
Nach der Ernte werden die Teeblätter lediglich schonend getrocknet. Dazu werden die Blätter in der Sonne ausgebreitet, manchmal kommt aber auch heiße Luft zum Einsatz. Dabei beginnen die Blätter ganz leicht zu welken. Dies ist allerdings kein absichtlich herbeigeführter Prozess, wie er etwa bei Oolong Tee oder schwarzem Tee gewünscht ist. Silver Needle Tee ist wohl einer der bekanntesten und auch teuersten weißen Tees, da er ausschließlich aus Blattknospen besteht. Es gibt aber auch weiße Tees, die sowohl Knospen als auch Blätter enthalten.
Grüner Tee
Grüner Tee wird oftmals als unoxidierter Tee bezeichnet, auch wenn das nicht ganz stimmt. Denn tatsächlich beginnen die Teeblätter zu oxidieren, sobald sie von der Teepflanze geerntet wurden. Um die Oxidation zu stoppen, werden die Teeblätter so schnell wie möglich erhitzt. Dadurch bleibt die typische grüne Farbe bei den Blättern erhalten. In China wird grüner Tee normalerweise in eine eisernen Pfanne oder einem Wok geröstet, währen in Japan der Oxidationsprozess mit heißem Wasserdampf unterbunden wird. Alternativ können die Teeblätter auch in heißem Wasser blanchiert werden, diese Methode kommt allerdings recht selten zum Einsatz.
Gelber Tee
Die Verarbeitungsweise von gelbem Tee gleicht in vielen Punkten der von grünem Tee. Der Unterschied besteht darin, dass die Teeblätter bei gelbem Tee mehrmals geröstet werden und man sie zwischen diesen Schritten in Papier oder Stoff wickelt. Dieser Prozess kann mehrere Tage dauern und resultiert in einen weichen und weniger grasigen Geschmack als bei grünem Tee. Auf dem westlichen Teemarkt wird gelber Tee noch immer verhältnismäßig selten gesehen.
Oolong Tee
Oolong Tee ist ein teilweise oxidierter Tee und verfügt über die größte Sortenvielfalt. Sein Geschmack kann von grün und floral bis hin zu dunkel und kräftig reichen. Von Oolong Tee sagt man gerne, dass er sich zwischen grünem Tee und schwarzem Tee bewegt. Für Oolong Tee werden die Teeblätter nach der Ernte gewelkt, gerollt und dann vorsichtig oxidiert. Der Oxidationsvorgang muss in genau dem richtigen Moment gestoppt werden, damit die Teeblätter nicht komplett oxidieren.
Schwarzer Tee
Schwarzer Tee durchläuft die gleichen Verarbeitungsschritte wie Oolong Tee, allerdings wird diese Teesorte komplett oder fast komplett oxidiert. Sowohl die fertig verarbeiteten Teeblätter als auch der Aufguss zeichnen sich durch eine rot-braune Farbe aus. In China wird diese Teesorte deshalb roter Tee genannt. Das kommt daher, dass die Catechine in den Teeblättern während der Verarbeitung in Thearubigene umgewandelt werden. Der Geschmack von schwarzem Tee kann je nach Anbauregion und Verarbeitungsweise variieren. Schwarzer Tee wird gerne mit Milch und Zucker getrunken. Einige Sorten wie Darjeeling Tee schmecken aber auch pur sehr lecker.
Heicha/Dunkeltee
Als Heicha oder Dunkeltee wird Tee bezeichnet, der tatsächlich fermentiert wurde. Denn Oxidation und Fermentation sind zwei komplett unterschiedliche Vorgänge. Während bei der Oxidation die Inhaltsstoffe in den Teeblättern mit dem Sauerstoff reagieren, was zu einer Veränderung von Aussehen und Geschmack führt, werden die Inhaltsstoffe bei der Fermentation durch Mikroorganismen umgewandelt. Der hierzulande bekannteste Heicha ist der Pu Erh Tee. In China werden allerdings noch weitere fermentierte Tees hergestellt, die hierzulande allerdings eher eine Seltenheit sind. Während andere Teesorten möglichst frisch genossen werden sollten, ist bei Heicha genau das Gegenteil der Fall. Die Tees reifen teilweise über mehrere Jahrzehnte und können dann Marktpreise von mehreren hundert Euro erzielen.
Und was ist mit Früchtetee und Kräutertee?
Ihnen wird sicher aufgefallen sein, dass einige Teesorten in dieser Aufzählung fehlen – nämlich Früchtetee, Kräutertee und Rooibos Tee. Das liegt daran, dass es sich dabei eigentlich nicht um Tee handelt, sondern um teeähnliche Getränke. Denn Tee muss immer die Blätter der Teepflanze Camellia Sinensis enthalten, was bei den hier genannten drei Sorten meist nicht der Fall ist. Umgangssprachlich werden Aufgussgetränke aus Kräutern und Früchten dennoch oftmals als Tee bezeichnet, weshalb sich diese (eigentlich falsche) Bezeichnung inzwischen auch im Fachhandel etabliert hat. Und sind wir mal ehrlich „Früchtetee“ klingt auch einfach wesentlich appetitlicher als „teeähnliches Aufgussgetränk aus Früchten“.
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