Was ist Berber Tee?
In unseren Gefilden ist Tee hauptsächlich ein Getränk für die Herbst- und Winterzeit und wird am liebsten dann getrunken, wenn es draußen so richtig kalt und ungemütlich ist. Das ist aber nicht in allen Ländern auf unserer Welt so. Paradebeispiel dafür ist Maghreb, eine Region in Afrika, wo fast das ganze Jahr über hohe Temperaturen herrschen – und wo zudem der sogenannte Berber Tee beheimatet ist. Was genau es mit dieser Teespezialität auf sich hat, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Tee im Land der untergehenden Sonne
In unserer Sprache bedeutet Maghreb in etwa „Land des Sonnenuntergangs“. Dabei handelt es sich bei Maghreb eigentlich gar nicht um ein Land, sondern um eine afrikanische Region, die aus mehreren Ländern besteht. Bei diesen Ländern handelt es sich um Algerien, Marokko, Tunesien und Westsahara. Seit Jahrtausenden wird diese Gegend bereits von dem Volk der Berber besiedelt. Interessanter Fakt am Rande: Der Name Berber leitet sich wahrscheinlich von dem lateinischen Begriff „barbarus“ ab. Bei den Römern war dies die (abwertend gemeinte) Bezeichnung für alle Völker außerhalb des Römischen Reiches. Aus diesem Grund wird inzwischen von vielen Teilen dieses Volkes der Begriff „Imazighen“ bevorzugt, was „Freie“ bedeutet.
Tee ist ein fester Bestandteil der Berber-Kultur und kann zu vielen verschiedenen Anlässen getrunken werden. Nicht nur als alltäglicher Durstlöscher greift man hier zum Tee, sondern auch beim gemütlichen Beisammensein mit Gästen oder auf größeren Feiern. Die erfolgreiche Verhandlung mit Geschäftspartnern wird ebenfalls mit Tee besiegelt. Natürlich wird hier nicht einfach irgendein Tee getrunken. Serviert wird hier hauptsächlich der sogenannte Berber Tee, bei dem es sich um eine für die Region typische Teemischung handelt.
Was ist drin im Berber Tee?
Das Klima in der maghrebinischen Region macht den Anbau von Tee unmöglich, weshalb es sich bei dem dort getrunkenen Tee ausschließlich um Importware handelt. Hauptsächlich ist das chinesischer Gunpowder Tee, den man dann noch mit Nana-Minze verfeinert. Je nach Region kann der Berber Tee aber auch noch weitere Zutaten wie etwa beispielsweise Rosenblüten, Salbei, Melisse oder Sternanis enthalten. Zudem wird der Tee stark gesüßt getrunken und enthält damit eine ordentliche Portion Zucker.
Wie wird Berber Tee zubereitet?
Wenn es um die Zubereitung von Berber Tee geht, so gibt es auch hier ganz eigene Rituale. So ist es eine feste Regel, dass der Tee ausschließlich vom Oberhaupt der Familie zubereitet wird. Was dagegen nicht festgelegt ist, das ist das Verhältnis der Zutaten. Dieses unterscheidet sich von Region zu Region und oftmals sogar auch von Familie zu Familie.
Bei der Zubereitung von Berber Tee wird zunächst der Gunpowder Tee in die Kanne gegeben und anschließend mit heißem Wasser aufgegossen. Dieser Sud wird allerdings nicht getrunken, sondern dient nur der Reinigung der Teekanne und der Blätter und wird dementsprechend direkt wieder weggeschüttet. Danach wird der Tee erneut aufgegossen und für etwa 15 Minuten aufgekocht.
Nach 15 Minuten wird der Tee in eine weitere Kanne gegossen und die Teeblätter werden anschließend entsorgt. Nun werden noch Minze, jede Menge Zucker und eventuell die bereits genannten weiteren Zutaten in die Kanne gegeben und der Tee wird erneut aufgekocht. Anschließend wird der Tee nicht in Tassen, sondern in spezielle Teegläser gegossen und serviert.
Einschenken von Berber Tee – eine hohe Kunst
Nicht nur die Zubereitung, sondern auch das Servieren von Berber Tee unterscheidet sich von der uns geläufigen Art. Denn der Berber Tee wird aus größerer Höhe aus der Kanne ins Glas gegossen. Das passiert nicht nur einmal, sondern gleich mehrmals pro Glas. Denn beim Einschenken des Tees entsteht Schaum, der sich aufgrund des hohen Zuckergehalts bildet. Durch das mehrmalige Eingießen in die Gläser wird dieser Schaum beseitig. Erst wenn sich kein Schaum mehr auf dem Tee befindet, wird er endgültig serviert.
Berber Tee lässt sich übrigens ziemlich einfach selbst zubereiten. Unser Bio Gunpowder bietet hier die ideale Grundlage. Nur beim Einschenken des Tees sollten Sie unter Umständen etwas aufpassen. Sonst landet der Tee nämlich nicht in der Tasse, sondern eher auf dem Sofatisch.