Matcha und grüner Tee – das sind die Unterschiede
Obwohl Matcha und grüner Tee aus der gleichen Teepflanze hergestellt werden, sind die beiden Tee Sorten extrem unterschiedlich. Das beginnt schon beim äußerlichen Erscheinungsbild. Denn während es sich bei grünem Tee um Blatt-Tee handelt, hat Matcha die Form von feinem Pulver. Aber das ist noch lange nicht der einzige Unterschied. Welche weiteren Unterschiede es sonst noch zwischen Matcha und grünem Tee gibt, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Matcha vs. grüner Tee – der Geschmack
Sowohl Matcha als auch grüner Tee verfügen über einen frischen und fein-herben Geschmack, der von manchen auch als leicht grasig empfunden wird. Hier gibt es also durchaus einige Ähnlichkeiten.
Grüner Tee verfügt über eine unglaublich große Geschmacksvielfalt. Der Geschmack des Tees kann hier je nach Anbaugebiet, Teegarten und Verarbeitungsweise komplett unterschiedlich sein. Manche grüne Tees schmecken süß oder fruchtig, andere können wiederum einen fruchtigen oder auch würzigen Geschmack aufweisen. Auch blumige oder rauchige Noten sind hier möglich.
Der Geschmack von Matcha ähnelt dagegen eher frischem Gras oder auch Spinat. Aber auch eine leicht süßliche Note ist bei Matcha keine Seltenheit. In der Regel ist Matcha deutlich geschmacksintensiver als grüner Tee. In Japan beschreibt man den Geschmack von Matcha gerne mit „umami“, was einfach „lecker“ bedeutet. Und damit trifft man den Nagel eigentlich volle Kanne auf den Kopf.
Matcha vs. grüner Tee – die Geschichte
Sowohl grüner Tee als auch Matcha bestehen aus den verarbeiteten Blättern der Teepflanze Camellia sinensis, die vor wahrscheinlich vor über 4.000 Jahren im alten China entdeckt wurde.
Grüner Tee ist dabei deutlich älter als Matcha und war zunächst nur der chinesischen Oberschicht vorbehalten. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich in China um grünen Tee eine blühende Teekultur, die im Jahr 800 nach Christus zum ersten Mal von einem chinesischen Autor ausführlich schriftlich dokumentiert wurde.
Um etwa 960 nach Christus wurde es bei buddhistischen Mönchen in China üblich, den Tee nicht mehr als Blatt-Tee zuzubereiten, sondern die Blätter zu einem Pulver zu zermahlen und direkt mit dem heißen Wasser zu vermischen. Ein Mönch war es auch, der diese Art der Teezubereitung nach Japan brachte, wodurch er den Grundstein für die japanische Teezeremonie legte.
Bei der chinesischen Teezeremonie kommt heutzutage in der Regel grüner Tee zum Einsatz, während in Japan dafür Matcha verwendet wird.
Matcha vs. grüner Tee – die Herstellung
Tatsächlich stammt ein Großteil des im Handel erhältlichen grünen Tees aus China. Neben für China spezifische Sorten wie Gunpowder und Nebeltee gilt das auch für „allgemeinere“ Grüntee Sorten wie Sencha oder Bancha. Chinesischer Tee und japanischer Tee unterscheiden sich dabei lediglich darin, wie die Oxidation beim Tee unterbunden wird. In China wird der grüne Tee dazu geröstet, während er in Japan gedämpft wird.
Matcha stammt dagegen fast ausschließlich aus Japan. Als Grundlage für Matcha gilt Gyokuro, bei dem es sich um einen sogenannten Schattentee handelt. Das bedeutet, dass die Teepflanzen einige Wochen vor der Ernte mit Bambusmatten oder Kunststoffplanen beschattet werden. Dadurch bilden sie besonders viel Chlorophyll aus, was zu einer dunkelgrünen Blattfarbe und einem sehr feinen Geschmack führt. Die für grünen Tee verwendeten Teepflanzen dürfen dagegen die ganze Zeit über in der Sonne wachsen.
Grüner Tee wird nach der Ernte gewelkt, anschließend gedämpft oder geröstet und zu guter Letzt gerollt. Die Ernte und die anschließende Weiterverarbeitung können dabei entweder in Handarbeit oder auch maschinell erfolgen.
Bei Matcha sieht das schon anders aus. Hier werden die Blätter immer per Hand geerntet und verlesen, sodass hier nur die besten Blätter verarbeitet werden. Anschließend werden die Blätter gedämpft, getrocknet und dann in Handarbeit zu Pulver gemahlen. Die Herstellung von Matcha ist mit jeder Menge Aufwand verbunden, weshalb der fertige Tee auch dementsprechend hochpreisig ist.
Matcha vs. grüner Tee – die Zubereitung
Auch wenn grüner Tee einen Ruf als „Sensibelchen unter den Tees“ hat, ist seine Zubereitung doch recht einfach. Für eine Tasse mit 250 Milliliter Inhalt benötigen Sie einen Teelöffel grünen Tee. Grüner Tee wird nicht mit sprudelnd kochendem, sondern bereits leicht abgekühltem Wasser aufgegossen. Je nach Grüntee Sorte beweg t sich die Aufgusstemperatur hier zwischen 60°C und 80°C. Die Ziehzeit von grünem Tee beträgt zwei Minuten.
Für einen Becher Matcha werden rund ein bis zwei Gramm Matcha-Pulver mit 70°C bis 80°C heißem Wasser übergossen und anschließend mithilfe eines Bambusbesens aufgeschlagen, bis der Tee eine schaumige Konsistenz erhält. Bis man hier den richtigen Dreh raus hat, sind etwas Geduld und Ausdauer gefragt. Wenn Sie dann aber zum ersten Mal in den Genuss eines selbstgemachten Matcha Tees gekommen sind, werden Sie schnell merken, dass sich der Aufwand definitiv lohnt.
Die Unterschiede von Matcha und grünem Tee – Fazit
Matcha und grüner Tee sind enge Verwandte, die einige Gemeinsamkeiten aufweisen. Das liegt daran, dass beide Tee Sorten von der gleichen Teepflanze stammen. Allerdings gehen die beiden Tee Sorten mit komplett unterschiedlichen Anbau-, Herstellungs- und Zubereitungsweisen einher. Dadurch bieten sowohl Matcha als auch grüner Tee ganz eigene Geschmackserlebnisse.
Wir raten Ihnen daher, die beiden Tee Sorten einmal selbst zu probieren und so Ihren persönlichen Lieblingstee zu entdecken. Das Grüntee Probierset mit neun Grüntee Sorten in unserem Onlineshop bietet die ideale Gelegenheit dazu.