Was ist der Unterschied zwischen Bancha und Sencha?
Obwohl Japan im Vergleich zu China eine verhältnismäßig geringe Menge an Tee pro Jahr produziert, kann japanischer Tee seinem chinesischen Pendant problemlos Konkurrenz machen, wenn es um Qualität und auch Sortenvielfalt geht. Wer an grünen Tee aus Japan denkt, der wird damit wahrscheinlich meist Sencha assoziieren. Das liegt daran, dass Sencha in unseren Breitengraden so etwas wie ein Alltagstee ist, den es sowohl bei jedem Teehändler als auch in jedem Supermarkt zu kaufen gibt. Hierzulande dagegen noch deutlich weniger bekannt ist der eigentliche japanische Alltagstee Bancha. Aber worin unterscheiden sich eigentlich diese beiden Tee Sorten? Das wollen wir in dem folgenden Beitrag klären.
Sencha und Bancha haben das gleiche Ausgangsmaterial
Auch wenn es sich bei Sencha und Bancha um zwei unterschiedliche Grüntee Sorten handelt, so stammen sie beide doch von ein und derselben Teepflanze. Auch die Art und Weise, wie die beiden Tees hergestellt werden, ist identisch.
Die Teeblätter werden geerntet, was heutzutage in der Regel maschinell erfolgt, und anschließend binnen 12 bis 24 Stunden nach der Ernte gedämpft. Das sorgt dafür, dass die Enzyme, die eigentlich für die Oxidation beziehungsweise Fermentation zuständig sind, gestoppt werden. Im Gegensatz zu schwarzem Tee oder Oolong Tee oxidieren die Teeblätter hier also nicht und behalten daher ihre grüne Farbe.
Anschließend werden die Blätter gerollt, getrocknet und als letzten Schritt sortiert. Dabei werden zu grobe oder zu feine Teeblätter oder auch Stängel entfernt und beispielsweise zu Hojicha weiterverarbeitet.
Ob aus den Teeblättern Sencha oder Bancha wird, hängt allein vom Zeitpunkt der Ernte ab. Denn Sencha wird im Frühling und Frühsommer geerntet, während die Ernte für Bancha im Spätsommer und manchmal sogar noch im Herbst stattfindet. Für Sencha werden zudem auch nur die obersten und jüngsten Teeblätter verwendet, bei Bancha dagegen die niedrigeren und älteren Blätter.
Unterschiede in Aussehen und Geschmack
Besonders für Grüntee Einsteiger sehen sich Sencha und Bancha oftmals zum Verwechseln ähnlich. Wenn man aber einmal genauer hinschaut, dann lassen sich einige deutliche Unterschiede erkennen. Sencha hat wesentlich feinere und enger gerollte Blätter und zeichnet sich durch eine hellgrün-gelbe Tassenfarbe aus. Die Blätter von Bancha sind dagegen gröber und teilweise auch gebrochen und der Aufguss kann hier auch eine leicht bräunliche Farbe haben.
Auch geschmacklich unterscheiden sich Sencha und Bancha. Sencha zeichnet sich durch einen grasigen, feinherben, aber dennoch sehr weichen Geschmack aus und kann unter Umständen sogar leicht süßlich schmecken. Auch Bancha hat einen sehr milden Geschmack, ist allerdings weniger komplex als Sencha. Bei Bancha ist die grasige Note etwas ausgeprägter und der Tee verfügt zudem über eine frische Note.
Diese geschmacklichen Eigenschaften machen den Bancha zu einem äußerst süffigen Tee, der zu vielen verschiedenen Anlässen und Gelegenheiten getrunken werden kann. Daher ist Bancha in Japan auch ein Alltagstee, dessen Name übersetzt sogar „gewöhnlicher Tee“ bedeutet. Der Tee wird beispielsweise als Getränk zum Essen serviert oder Gästen angeboten. Sencha kommt dagegen eher bei besonderen Anlässen zum Einsatz.
Haben Sencha und Bancha einen unterschiedlichen Koffeingehalt?
In einer Tasse Sencha mit Inhalt 250 Milliliter können ohne Probleme bis zu 60 Milligramm Koffein stecken. Sencha ist damit ein toller Wachmacher, der deshalb sowohl in Japan als auch hierzulande sehr gerne morgens getrunken wird.
In einer Tasse Bancha stecken dagegen gerade einmal rund 10 Milligramm Koffein. Damit hat Bancha einen deutlich niedrigeren Koffeingehalt. In Japan wird dieser Tee daher auch noch abends getrunken und sogar Kinder dürfen hier bereits zur Teetasse greifen. Aus diesem Grund ist Bancha ideal für alle, die ihren Koffeinkonsum einschränken möchten oder auch müssen. Und wenn Sie nicht zu empfindlich auf Koffein reagieren, dann können Sie sich auch ruhig in den Abendstunden och eine Tasse Bancha genehmigen.
Auch wenn Bancha in Japan zwar bereits schon von Kindern getrunken wird, sollten Kinder und Schwangere trotz des niedrigen Koffeingehalts vorsichtshalber lieber auf den Tee verzichten. In unserem Onlineshop finden Sie aber zahlreiche Kindertees und Schwangerschaft Tees, die auch dann problemlos getrunken werden können.
Hat Bancha eine niedrigere Qualität als Sencha?
Bancha ist oftmals deutlich günstiger als Sencha, wodurch bei vielen der Eindruck entsteht, es handelt sich bei Bancha um minderwertigen Tee. Das ist allerdings nur eine Halbwahrheit. Tatsächlich hat Bancha im Durchschnitt eine etwas geringere Qualität als Sencha, da Bancha später geerntet wird und aus älteren Teeblättern besteht. Über die genaue Qualität eines Tees bestimmen aber nicht nur der Zeitpunkt der Ernte, sondern auch der jeweilige Teegarten und der Umgang mit den Teeblättern bei der Weiterverarbeitung.
Ein Bancha, der aus einem sehr hochwertigen Teegarten stammt und der auf eine besonders sorgfältige Weise weiterverarbeitet wurde, kann daher eine höhere Qualität aufweisen als beispielsweise ein durchschnittlicher Sencha. Auch Bancha kann also einen hochwertigen Teegenuss bieten.
Sowohl Sencha als auch Bancha aus Japan erhalten Sie ebenfalls in unserem Onlineshop. Wenn Sie also die beiden Tee Sorten einmal aus nächster Nähe kennenlernen möchten, dann haben Sie jetzt die perfekte Gelegenheit dazu!