Die sechs größten Teemythen entlarvt
Dass es sich bei Tee um ein Getränk handelt, das auf eine lange Tradition zurückblickt, haben wir in unserem Blog ja bereits mehrfach erwähnt. Tee wird schon seit mehr als 4.000 Jahren getrunken. Da ist es vollkommen klar, dass sich im Laufe der Jahre zahlreiche Mythen rund um das Heißgetränk angesammelt haben. Einige dieser Mythen halten sich so hartnäckig, dass sie auch heute noch von vielen als Fakten angesehen werden. Und genau diese Mythen möchten wir in dem folgenden Beitrag entlarven.
Mythos 1: Tee kann nicht schlecht werden
Um ganz genau zu sein, handelt es sich dabei nicht um einen kompletten Mythos, sondern eher um eine Halbwahrheit. Denn tatsächlich ist Tee sehr lange haltbar und kann auch noch dann problemlos getrunken werden, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum bereits abgelaufen ist. Wenn Sie Ihren Tee richtig aufbewahren, dann dauert es tatsächlich sehr lange, bevor er schlecht wird.
Anders sieht es dagegen bei unsachgemäßer Lagerung aus, beispielsweise wenn der Tee über längere Zeit mit Feuchtigkeit in Kontakt kommt. Denn dann kann sich unter Umständen Schimmel im Tee bilden. In diesem Fall sollten Sie den Tee auf keinen Fall mehr trinken, sondern stattdessen entsorgen. Auch eine Lagerung zusammen mit anderen stark aromatischen Lebensmitteln wie etwa Gewürzen kann dafür sorgen, dass der Tee deutlich kürzer haltbar wird. Denn Tee neigt dazu, andere Aromen aufzunehmen. Und Früchtetee mit einem Hauch von Knoblauchgranulat im Abgang klingt alles andere als appetitlich.
Damit Sie möglichst lange Freude an Ihrem Tee haben, sollten Sie diesen kühl, trocken und luftdicht aufbewahren. Darauf haben wir selbstverständlich sowohl bei unserem Tee im Glas als auch bei unseren Standbodenbeuteln geachtet.
Mythos 2: Es gibt koffeinfreien Tee
Tee kann nicht koffeinfrei, sondern höchstens entkoffeiniert sein. Denn bei Tee handelt es sich immer um Aufgussgetränke, die aus den Blättern der Teepflanze Camellia sinensis zubereitet werden. Und besagte Blätter enthalten Koffein, da sich die Teepflanze so vor Fressfeinden schützt. Zwar lässt sich heutzutage durch verschiedene Herstellungsmethoden das Koffein in Tee erheblich reduzieren, jedoch ist auch bei entkoffeinierten Tees immer ein minimaler Rest an Koffein vorhanden. Tee ist daher niemals koffeinfrei.
Aber was ist denn dann mit Früchtetee und Kräutertee? Schließlich werden diese ja oftmals als koffeinfrei tituliert. Diese beiden Tee Sorten sind nur dann koffeinfrei, wenn sie wirklich nur aus Früchten und Kräutern bestehen und keine Bestandteile der Teepflanze enthalten. Und dann handelt es sich im Grunde genommen auch überhaupt nicht um Tee, sondern um „teeähnliche Erzeugnisse“. Allerdings werden diese Getränke hierzulande in der Regel ebenfalls Tee genannt, auch wenn das rein fachlich gesehen nicht korrekt ist. Daher stammt dann auch der Mythos, es gäbe koffeinfreien Tee.
Mythos 3: Die Ziehzeit eines Tees beeinflusst dessen Wirkung
Ein Mythos, der regelmäßig Teehändler auf der ganzen Welt zur Weißglut treibt, ist die sogenannte „Drei-bis-fünf-Minuten-Regel“. Diese besagt, dass schwarzer Tee ab einer Ziehzeit von drei Minuten belebend und ab fünf Minuten beruhigend wirkt. Dieser Mythos veranlasst Unwissende dazu, die Ziehzeit von schwarzem Tee absichtlich zu überziehen. Das unschöne Ergebnis ist dann kein leckerer Schlummertrunk, sondern eine bittere Brühe in der Tasse. Denn genau das passiert, wenn man schwarzen Tee zu lange ziehen lässt – er wird unangenehm bitter. Und als Teehändler bekommt man dann zu hören, dass der Tee nicht schmeckt.
Richtig ist allerdings, dass sich das meiste Koffein innerhalb der ersten drei Minuten aus den Blättern löst. Allerdings wird der Koffeingehalt auch nach diesen drei Minuten nicht weniger. Nach etwa fünf Minuten beginnen lediglich die Gerbstoffe damit, sich ebenfalls aus den Blättern zu lösen. Diese sorgen nicht nur für einen bitteren Geschmack, sondern binden auch das Koffein. Bevor das Koffein in unseren Kreislauf aufgenommen werden und dort wirken kann, muss diese Verbindung erst wieder gelöst werden. Die Wirkung des Koffeins setzt also langsamer ein, wodurch der Eindruck entstehen kann, dass der Tee plötzlich weniger Koffein enthält.
Mythos 4: Grüner Tee muss bitter schmecken
Einige Tee-Einsteiger trauen sich nicht an grünen Tee heran, da sie mit ihm einen unangenehm bitteren Geschmack verbinden. In der Tat ist ein fein-herber Charakter ein Merkmal vieler Grüntee Sorten. Aber genau hier liegt der Unterschied – fein-herb und nicht bitter. Je nach Grüntee können damit noch würzige, fruchtige oder süße Nuancen einhergehen.
Wenn ein grüner Tee bitter schmeckt, dann liegt das meist nicht am Tee selbst, sondern an der Zubereitung. An der falschen Zubereitung, um genau zu sein. Eine zu lange Ziehzeit, eine zu hohe Dosierung der Teeblätter oder zu heißes Teewasser können den Grüntee-Genuss maßgeblich trüben. Wenn Sie sich genau an die Zubereitungsempfehlung des Teehändlers halten, dann haben Sie also auch keinen bitteren Geschmack zu befürchten.
Mythos 5: Früchtetee muss sauer schmecken
Viele schätzen Früchtetee aufgrund seines erfrischend-säuerlichen Geschmacks. Aber genau diese Säure kann manchen ganz schon auf den Magen schlagen und dazu führen, dass dem Früchtetee komplett entsagt wird. Den säuerlichen Geschmack erhält Früchtetee durch Zutaten wie Hibiskus oder Hagebutte, die gerne als Basis verwendet werden.
Allerdings gibt es heutzutage auch zahlreiche säurearme Früchtetees, die eine Basis aus Apfel, Rosinen oder Bananen haben. Diese Tees haben dadurch einen von sich aus süßen Geschmack, der auch bei überzogener Ziehzeit noch erhalten bleibt. Diese Früchtetees sind deshalb vor allem bei Kindern besonders beliebt.
Mythos 6: Unterschiedliche Tee Sorten werden aus unterschiedlichen Pflanzen hergestellt
Grüner Tee, schwarzer Tee, weißer Tee und Oolong Tee könnten sich sowohl in Aussehen als auch Geschmack nicht deutlicher voneinander unterscheiden. Aus diesem Grund dachte man in unseren Breitengraden zunächst, dass jede Tee Sorte aus einer anderen Pflanze hergestellt wird.
Tatsächlich werden aber (fast) alle Tee Sorten aus ein und derselben Teepflanze hergestellt – der ursprünglich aus China stammenden Camellia sinensis. Eine Ausnahme bildet der Assam Tee, der aus einer Unterart der Camellia sinensis hergestellt wird, die in der Assam Region in Indien vorkommt und den Namen Camellia sinensis assamica trägt.
Dass die unterschiedlichen Tee Sorten allesamt auch unterschiedlich aussehen und schmecken, liegt an ganz anderen Gründen. Da wäre zum einen das Anbaugebiet an sich beziehungsweise das dortige Klima und die dortige Bodenbeschaffenheit. Ein Tee, der aus einer eher kalten Region in den Bergen stammt, wird anders schmecken als ein Tee, der in Küstennähe angebaut wurde.
Zum anderen hat aber auch die Art, wie die Teeblätter nach der Ernte weiterverarbeitet werden, großen Einfluss auf Geschmack und Aussehen eines Tees. Hier geht es unter anderem um die Fermentation, die dafür sorgt, dass schwarzer Tee seine charakteristische Blattfarbe erhält. Grüner Tee und weißer Tee werden dagegen nicht fermentiert, weshalb die Teeblätter hier ihre grüne Farbe beibehalten.
Die sechs größten Teemythen – unser Fazit
- Bei richtiger Lagerung ist Tee sehr lange haltbar.
- Tee enthält immer Koffein.
- Schwarzer Tee wirkt auch nach fünf Minuten Ziehzeit nicht beruhigend.
- Richtig zubereitet schmeckt grüner Tee nicht bitter
- Früchtetee muss nicht zwingend sauer schmecken.
- Alle Tee Sorten stammen von einer Teepflanze.