Teemischungen selber machen – so geht’s
Tee ist ein Getränk, das die Kreativität anregt. So kann beispielsweise eine Tasse Tee in Kombination mit einem guten Buch wunderbar die Fantasie beflügeln und zum Träumen einladen. Und auch mit Tee selbst kann man sich so richtig kreativ austoben, zum Beispiel als Koch- oder Backzutat. Aber haben Sie schon einmal versucht, Ihre eigene Teemischung herzustellen? Das mag zunächst vielleicht etwas kompliziert klingen, ist aber einfacher als gedacht. Wir erklären Ihnen, wie es geht!
Was ist eine Teemischung überhaupt?
In der Fachsprache werden Teemischungen auch Blends genannt. Es handelt sich dabei um eine Kombination aus verschiedenen Tee Sorten und eventuell auch weiteren Zutaten wie beispielsweise Kräutern, getrockneten Früchten oder Gewürzen. Eine Teemischung lässt sich daran erkennen, dass sich zwei oder mehr Zutaten auf der Zutatenliste des Tees befinden.
Teemischungen können recht simpel sein und beispielsweise nur aus verschiedenen schwarzen Tees oder getrockneten Kräutern bestehen. Heutzutage gibt es aber auch wesentlich exotischere Teemischungen, die zum Beispiel auch Süßigkeiten enthalten können.
Da es schwer sein kann, einem Tee allein mit Früchten oder Kräutern den richtigen Geschmack zu verleihen, wird vielen Teemischungen heutzutage auch Aroma zugesetzt. Auf diese Weise ist es möglich, dass eine Teemischung etwa nach Popcorn oder gebrannten Mandel schmeckt. Auch wenn böse Zungen gerne etwas andere behaupten, so können auch aromatisierte Teemischungen komplett ohne Bedenken getrunken werden. Denn hierzulande ist streng geregelt, welche Aromen in Tee wandern dürfen.
Zu den bekanntesten Teemischungen zählen Klassiker wie der English Breakfast, der Irish Breakfast und der Earl Grey. Aus unseren Breitengraden stammt die Ostfriesen Mischung und Japan ist für den Genmaicha bekannt. Teemischungen finden sich also in beinahe jedem Land.
Schmecken Teemischungen immer gleich?
Für die meisten Teemischungen gibt es zwar Grundrezepte, das genaue Verhältnis und die Art der Zutaten unterscheidet sich oftmals jedoch von Teehändler zu Teehändler. Daher kann es beispielsweise sein, dass ein Earl Grey bei Teehändler A vollkommen anders schmeckt als bei Teehändler B.
Wie die fertige Teemischung schlussendlich schmeckt, hängt damit zusammen, welcher Tee in der Mischung verwendet wurde und wie das Verhältnis der Zutaten zueinander ist. Kommen wie zu unserem Beispiel mit Earl Grey zurück. Bei Earl Grey handelt es sich um schwarzen Tee, der mit Bergamotte-Öl verfeinert wird. Teehändler A und Teehändler B verwenden für ihre Mischung zwar grundsätzlich die gleichen Zutaten, Teehändler B gibt jedoch etwa mehr Bergamotte-Öl zum Schwarztee. Das hat selbstverständlich Auswirkungen auf das Geschmacksprofil des Tees. Der Earl Grey von Teehändler B wird deutlich intensiver nach Bergamotte schmecken.
Aber auch bei Mischungen, die ausschließlich aus verschiedenen Tee Sorten bestehen, können geschmackliche Unterschiede auftreten. So bieten sowohl Teehändler A als auch Teehändler B English Breakfast Tee an, der traditionell aus Assam Tee und Ceylon Tee besteht. Teehändler A verwendet in seiner Mischung mehr Assam Tee, während Teehändler B hier Ceylon Tee bevorzugt. Folglich schmecken die beiden English Breakfast Tees auch unterschiedlich.
Was sind die Bestandteile einer Teemischung?
Aus welchen Zutaten eine Teemischung genau besteht, hängt natürlich erstmal von der Teemischung selbst ab. Eine Mischung enthält immer einen Basis Tee, der dann mit anderen Zutaten ergänzt wird. Dabei kann es sich entweder um „echten“ Tee handeln oder aber auch um getrocknete Kräuter oder Früchte.
Teemischungen mit „echtem“ Tee, also Tee aus der Teepflanze Camellia sinensis, sind immer koffeinhaltig. Bei diesen Mischungen kommen häufig schwarzer Tee oder grüner Tee zum Einsatz. Aber auch Oolong Tee und seltener ebenfalls weißer Tee oder Pu Erh sind heutzutage eine beliebte Basis.
Bei Kräutermischungen wird gerne eine Basis aus Rooibos Tee, Kamillentee oder auch Pfefferminztee verwendet. Bei Früchtetee sind Hibiskus, Hagebutte, Apfel oder auch Banane beliebt. Diese Tees sind oftmals aber nicht immer koffeinfrei. Wenn Mate Tee als Basis verwendet wird, dann kann auch eine Kräutertee Mischung Koffein enthalten.
Dieser Basis können dann Kräuter, Gewürze, Früchte, Blüten und manchmal auch Aromen zugesetzt werden.
Teemischungen selber machen – unsere 5 Tipps
Jetzt haben Sie genügend Grundwissen, um sich an Ihre erste eigene Teemischung zu wagen. Wenn Sie dabei die folgenden 5 Schritte befolgen, gelingt das Experiment garantiert!
Tipp Nr. 1: Einfach oder komplex?
Bevor Sie sich an das Erstellen einer Teemischung machen, sollten Sie sich natürlich zunächst Gedanken darüber machen, welche Art von Mischung Sie überhaupt erstellen möchten. Soll es lieber eine einfache Mischung mit nur wenigen Zutaten sein oder doch lieber eine komplexere Kreation?
Einfache Teemischungen bestehen aus maximal drei Zutaten. Oftmals handelt es sich dabei lediglich um eine Mischung aus mehreren puren Tees, wie es beispielsweise beim English Breakfast der Fall ist. Komplexere Mischungen enthalten vier oder mehr Zutaten und in vielen Fällen auch Aromen.
Gerade für Anfänger empfiehlt es sich, zunächst mit einfachen Teemischungen zu starten und sich langsam an komplexere Mischungen heranzutasten. Auf diese Weise entwickeln Sie ein Gefühl für den Umgang mit den einzelnen Zutaten.
Tipp Nr. 2: Kennen Sie den Tee und seine Zutaten
Bevor es an das Mischen der Zutaten geht, sollten Sie zunächst sowohl den Tee als auch die geplanten Zutaten einzeln aufbrühen und verkosten. So können Sie sich einen ersten Überblick über die einzelnen Geschmacksprofile der Zutaten verschaffen und erkennen, ob die Zutaten überhaupt zusammenpassen.
Dies ist besonders dann wichtig, wenn Sie Tee Sorten, die über unterschiedliche Zubereitungsweisen verfügen, miteinander vermischen. Das ist beispielsweise bei grünem und schwarzem Tee der Fall. Diese beiden Sorten haben unterschiedliche Aufgusstemperaturen und Ziehzeiten. Das muss allerdings nicht bedeuten, dass diese Mischungen immer scheiten. Grün- und Schwarzteemischungen sind oftmals problemlos möglich. Sie sollten beim Mischverhältnis jedoch die jeweilige Aufgusstemperatur und Ziehzeit beachten.
Tipp Nr. 3: Fertigen Sie zunächst nur eine kleine Menge der Mischung an
Wenn Sie zum ersten Mal eine Teemischung anfertigen, dann sollte diese nicht die Menge von 2 bis 2,5 Gramm (also etwa 1 Teelöffel) nicht überschreiten. Diese Menge reich normalerweise aus, um eine Probetasse der Mischung zuzubereiten. Sollte die Mischung nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen, dann wird auf diese Weise nur wenig Tee verschwendet.
Am besten wiegen Sie dazu den Tee und die einzelnen Zutaten zunächst individuell ab und mischen alles zusammen, sobald die richtige Grammzahl erreicht ist. Anschließend können Sie den Tee aufbrühen und verkosten.
Es kann übrigens empfehlenswert sein, von einer Teemischung gleich mehrere Variationen auf einmal anzufertigen. Auf diese Weise kann es für Sie einfacher sein, mit dem Verhältnis der Zutaten zu experimentieren und die Mischungen zu vergleichen. Die Variationen müssen sich dabei nicht zwingend stark voneinander unterscheiden. Manchmal reicht es aus, dass Sie 0,5 Gramm mehr oder weniger von einer bestimmten Zutat verwenden, um ein vollkommen anderes Geschmackserlebnis zu erhalten. Kleine Änderungen bewirken oftmals große Unterschiede.
Tipp Nr. 4: Machen Sie sich Gedanken darüber, wann und wie die Teemischung getrunken werden soll
Bevor Sie mit der Zusammenstellung Ihrer Teemischung beginnen, sollten Sie sich zunächst überlegen, welchen Zweck die Mischung überhaupt erfüllen soll. Soll die Mischung ein gehaltvoller Frühstückstee werden oder doch lieber für die Abendstunden geeignet sein? Möchten Sie einen erfrischenden Sommertee oder eher einen Wärmespender für kalte Wintertage? An diesen Überlegungen orientiert sich schlussendlich dann auch die Zusammensetzung der Mischung.
So sollte beispielsweise ein kräftiger Frühstückstee mit einer Basis aus Assam Tee, der mit Milch getrunken werden soll, keinen Hibiskus oder stark säurehaltige Früchte enthalten. Denn diese können dafür sorgen, dass die Milch im Tee gerinnt. Bei einem Tee, der abends getrunken werden soll, sollten Sie dagegen auf koffeinhaltige Zutaten verzichten. Und in einem Sommertee geben Gewürze wie Zimt oder Pfeffer wahrscheinlich keine gute Figur ab. Diese Zutaten passen besser in einen Herbsttee oder Wintertee.
Tipp Nr. 5: Machen Sie sich Notizen
Sie sollten keine Teemischung anfertigen, ohne sich dabei Notizen über die verwendeten Zutaten und das Zutatenverhältnis zu machen. Denn auf diese Weise können Sie einfach nachvollziehen, welche Kombinationen Sie bereits ausprobiert haben und welche Mischungen erfolgreich oder weniger erfolgreich waren.
Wenn Sie die Teemischung, die Ihnen am besten schmeckt, gefunden und zudem auch noch sauber notiert haben, dann werden Sie später keine Probleme haben, diese zu reproduzieren.
Dabei kann es sich lohnen, nicht nur die Zutaten, sondern auch den Geschmack einer Teemischung zu notieren. Denn so lernen Sie auf lange Sicht, welche Zutaten sich gut miteinander kombinieren lassen und welche Tees am ehesten Ihrem Geschmack entsprechen. Das Wissen, dass Sie sich dadurch aneignen, wird Ihnen bei der Zusammenstellung von zukünftigen Teemischungen nützlich sein.
Teemischungen selber machen – ein einfaches Rezept
Jetzt ist es aber genug mit der Theorie. Also ran an die Praxis! Wir haben für Sie ein Rezept für eine schnelle und einfache Teemischung vorbereitet. Die Mengenangaben beziehen sich dabei jeweils auf eine Tasse Tee.
AURESA Frühstückstee
Bei Frühstückstee handelt es sich traditionell um eine Mischung aus kräftigen Schwarzteesorten, die mit Milch oder Sahne und etwas Zucker getrunken wird. Für eine Tasse Frühstückstee benötigen Sie die folgenden Zutaten:
- 1,5 Gramm Assam Tee, zum Beispiel Golden Tippy Mokalbari
- 0,7 Gramm Ceylon Tee, zum Beispiel Bio Idulgashena
- 0,3 Gramm chinesischer Schwarztee Keemun
Der Frühstückstee wird mit 100°C heißem Wasser aufgegossen und kann je nach gewünschter Stärke zwischen 3 und 5 Minuten ziehen.
In unserem Onlineshop finden Sie noch viele weitere Tee Sorten, die sich wunderbar als Basis für Teemischungen eignen. Selbstverständlich erhalten Sie bei uns auch zahlreiche fertige Teemischungen wie die Ostfriesen Mischung oder unseren Earl Grey Royal. Schauen Sie mal vorbei!