Warum schmeckt mein schwarzer Tee bitter?

Geschrieben von Sarah Niederbühl am 6. Januar 2025. Veröffentlicht in Teesorten, Tipps & Tricks.

Tee zählt in Deutschland zu den beliebtesten Getränken. Etwa 75 Prozent aller Deutschen gibt an, mindestens einmal in der Woche Tee zu trinken. Bei den beliebtesten Tees ganz vorne mit dabei sind hier Kräutertee und Früchtetee. „Echter“ Tee, also der, der aus der Teepflanze Camellia Sinensis hergestellt wird, wird deutlich weniger konsumiert. Eine Ausnahme davon bildet Ostfriesland, wo viel und gerne schwarzer Tee getrunken wird. Besonders Schwarztee wird von vielen mit einem unangenehm bitteren Geschmack in Verbindung gebracht. Aber warum schmeckt schwarzer Tee bitter? Und muss der Tee wirklich immer bitter sein?

Ist Ihr schwarzer Tee bitter oder doch adstringierend?

Was sorgt eigentlich dafür, dass schwarzer Tee bitter schmeckt? Schuld daran sind verschiedene Inhaltsstoffe in den Teeblättern, die von der Teepflanze gebildet werden. Werden die Blätter mit heißem Wasser übergossen, so gehen diese Stoffe ins Wasser über, weshalb der fertige Schwarztee bitter schmeckt – oder zumindest den Anschein erweckt, bitter zu schmecken. Denn oftmals handelt es sich bei dem „bitteren“ Geschmack eigentlich um einen adstringierenden Effekt. Dieser Effekt geht oftmals mit dem Genuss von Schwarztee einher und sorgt für das trockene und „den Mund zusammenziehende“ Gefühl. Dieser Effekt ist übrigens kein Indiz dafür, dass ein Schwarztee eine schlechte Qualität hat. Im Gegenteil, bei einigen Sorten ist er sogar gewünscht.

Schwarzer Tee ist koffeinhaltig. Der Stoff wird von den Teepflanzen eigentlich zur Abschreckung von Schädlingen gebildet und hat deswegen einen bitteren Geschmack. Da sich das Koffein bei der Teezubereitung ins Wasser löst, geht natürlich auch dessen bitterer Geschmack über. Um wie viel Koffein es sich dabei handelt, hängt von der jeweiligen Schwarzteesorte ab.

Schwarztee enthält außerdem sogenannte Tannine. Schwarztee durchläuft während seiner Herstellung einen Oxidationsvorgang, im Zuge dessen die Tannine in Thearubigene umgewandelt werden. Auch diese sorgen bei Tee für einen leicht bitteren beziehungsweise adstringierenden Geschmack.

Was kann ich tun, damit mein schwarzer Tee weniger bitter schmeckt?

Aber lässt sich eigentlich auch verhindern, dass schwarzer Tee bitter schmeckt? Schwarztee verfügt bereits von sich aus über einige bittere oder adstringierende Qualitäten, die einfach zur Teesorte gehören. Allerdings gibt es auch ein paar externe Faktoren, die bei Tee für einen bitteren Geschmack sorgen. Wenn Sie diese eliminieren, dann wird sich auch der Geschmack des Tees verbessern.

Benutzen Sie weniger Tee

Für eine Tasse Schwarztee wird lediglich ein Teelöffel Teeblätter benötigt. Bei einer höheren Dosierung kann es passieren, dass der Tee schnell einen bitteren Geschmack bekommt. Wenn Ihnen auffällt, dass Ihr schwarzer Tee bitter schmeckt, dann sollten Sie zunächst einmal überprüfen, ob Sie vielleicht zu viele Teeblätter verwenden und die Dosierung gegebenenfalls anpassen.

Lassen Sie den Tee kürzer ziehen

Je länger ein Schwarztee zieht, desto intensiver wird sein Geschmack. Die ideale Ziehzeit beträgt bei schwarzem Tee zwischen 3 und 5 Minuten. Länger sollte der Tee allerdings nicht ziehen, da das intensive Aroma ansonsten schnell in einen bitteren Geschmack umschlagen kann. Wenn Ihr Schwarztee trotz korrekter Dosierung bitter schmeckt, sollten Sie einmal versuchen, die Ziehzeit etwas zu verkürzen.

Benutzen Sie keinen Beuteltee sondern losen Tee

Der schwarze Tee, der sich in Teebeuteln befindet, besteht oftmals aus den sogenannten Fannings oder Dust. Dabei handelt es sich um die beiden feinsten Blattgrade. Diese kleinen Teepartikel haben die Eigenschaft, dass sie ihren Geschmack sehr schnell und in sehr großer Menge ins Teewasser abgeben. Daher wird Beuteltee oftmals schneller bitter als loser Tee.