Schwarzer Tee als Schlafmittel – funktioniert das?
Vor dem Schlafengehen greifen viele gerne noch zu einer Tasse Tee. Denn die Teezubereitung ist ein schönes Ritual, um einfach mal vom Alltagsstress abzuschalten und die Nachtruhe einzuleiten. Am beliebtesten sind hier Kräutermischungen speziell für den abendlichen Genuss. Allerdings gibt es auch einige Personen, die auf schwarzen Tee am Abend schwören. Aber ist schwarzer Tee als Schlafmittel wirklich eine gute Idee oder sollte man abends doch lieber zu anderen Tee Sorten greifen?
Achtung: Schwarzer Tee ist koffeinhaltig
Schwarzer Tee zählt zu den „echten“ Tees. Das bedeutet, dass er aus den Blättern der Teepflanzen Camellia Sinensis oder auch Camellia Assamica hergestellt wird. Diese Pflanzen haben eine ganz besondere Eigenschaft – sie schützen sich vor Insekten und anderen Fressfeinden, indem sie Koffein ausbilden. Denn Koffein hat nicht nur einen bitteren Geschmack, sondern kann auf einige Tiere auch giftig wirken. Na ein Glück, dass wir Menschen nicht davon betroffen sind und stattdessen von der wachmachenden Wirkung profitieren können.
Und hier sind auch schon zwei wichtige Stichwörter gefallen, nämlich „Koffein“ und „wachmachend“. Denn bei der Herstellung von schwarzem Tee geht das Koffein in den Teeblättern natürlich nicht verloren, weshalb Schwarztee weiterhin über eine wachmachende Wirkung verfügt. Durchschnittlich enthält eine Tasse Schwarztee zwischen 40 und 70 Milligramm Koffein. Das ist zwar weniger als bei Kaffee, reicht aber immer noch voll und ganz aus, damit wir uns wach und fit fühlen. Aus genau diesem Grund ist schwarzer Tee als Schlafmittel nicht geeignet. Denn wer Schwarztee am Abend trinkt, hat aufgrund des Koffeins im schlimmsten Fall eine durchwachte Nacht zu befürchten.
Schwarzer Tee als Schlafmittel – woher kommt der Mythos?
Wer glaubt, schwarzer Tee könne als Schlafmittel genutzt werden, ist wahrscheinlich auf die Drei-bis-fünf-Minuten-Regel reingefallen. Dabei handelt es sich um einen Mythos, der wahrscheinlich schon so alt ist wie der Schwarztee-Konsum in Deutschland selbst. Laut dieser Regel wirkt Schwarztee ab einer Ziehzeit von drei Minuten anregend und ab einer Ziehzeit von fünf Minuten beruhigend. Schenkt man dieser Aussage Glauben, so lässt sich schwarzer Tee als Schlafmittel nutzen, wenn der Tee fünf Minuten oder länger gezogen hat. Davon ist allerdings abzuraten, denn schwarzer Tee macht auch bei längerer Ziehzeit nicht müde. Der Tee wird lediglich unangenehm bitter, sodass das Trinken nicht wirklich mehr Spaß macht.
Aber warum hält sich dieser Mythos dann so hartnäckig? Um das beantworten zu können, müssen wir uns einmal die Inhaltsstoffe von Schwarztee näher anschauen. Denn in diesem Tee steckt weitaus mehr als bloß Koffein. In den Teeblättern sind zudem sogenannte Gerbstoffe vorhanden. Diese sorgen nicht nur für den herben Geschmack bei Schwarztee, sondern binden auch das Koffein. Damit dieses seine Wirkung entfalten kann, müssen diese Gerbstoff-Koffein-Verbindungen in unserem Körper erst wieder gelöst werden. Je länger ein Schwarztee zieht, desto mehr Gerbstoffe werden ins Teewasser abgegeben. Folglich wird auch mehr Koffein gebunden, weshalb es länger dauert, bis seine Wirkung einsetzt. Dadurch kann der Eindruck entstehen, dass schwarzer Tee, der fünf Minuten oder länger gezogen hat, weniger Koffein enthält oder sogar beruhigend wirkt. Der Koffeingehalt bleibt allerdings tatsächlich unverändert. Das Koffein wirkt nur langsamer.
Welchen Tee kann ich stattdessen abends trinken?
Grundsätzlich können Sie abends alle Tee Sorten trinken, die kein Koffein enthalten. Unter diese Kategorie fallen:
In der Regel sind alle diese Teesorten koffeinfrei. Ausgenommen von dieser Regel sind Mate Tee, da die Matepflanze ebenfalls Koffein ausbildet, und Tees, die neben Früchten und Kräutern auch noch echten Tee enthalten. In unserem Onlineshop sind sowohl alle koffeinfreien als auch koffeinhaltigen Tees durch entsprechende Icons gekennzeichnet. Zudem können Sie sich mit nur einem Klick alle koffeinfreien Tees anzeigen lassen.