Japanischer und chinesischer Grüntee – was ist der Unterschied?
Sowohl Japan als auch China sind für äußerst hochwertige Grüntee Sorten bekannt. Doch grüner Tee ist nicht gleich grüner Tee und je nach Herkunftsland weist der Tee ganz eigene Besonderheiten auf. Worin sich Grüntee aus Japan und Grüntee aus China unterscheiden, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag.
Was macht grünen Tee so besonders?
Namensgebend für grünen Tee ist die Farbe seiner Blätter, die je nach Sorte so wirken, also ob sie gerade frisch geerntet worden wären. Der Grund, warum die Blätter ihre frische grüne Farbe behalten, ist, dass diese nicht oxidiert werden. Bei der Oxidation reagieren die Inhaltsstoffe in den Teeblättern mit dem Sauerstoff, wodurch sich die Blätter dunkel Färben und ihren Geschmack verändern. Das ist bei schwarzem Tee und bei Oolong Tee der Fall.
Die Oxidation setzt normalerweise ein, nachdem die Teeblätter im Zuge des Herstellungsverfahrens gerollt wurden. Denn dabei wird die Blattstruktur verletzt, wodurch der Zellsaft aus den Blättern austritt. Diese kommen dann mit Sauerstoff in Kontakt, was eine chemische Reaktion auslöst. Während dieser Vorgang bei einigen Tee Sorten fest zum Herstellungsverfahren gehört, ist er bei grünem Tee nicht gewünscht. Die Oxidation kann allerdings durch große Hitze unterbunden werden. Und genau das passiert bei der Herstellung von grünem Tee – die Blätter werden direkt nach dem Rollen erhitzt. Je nachdem, ob der grüne Tee aus China oder aus Japan stammt, kommen hier zwei unterschiedliche Verfahren zum Einsatz.
Gerösteter Tee aus China
Grüner Tee hatte seinen großen Auftritt vor knapp 5.000 Jahren im alten China, weshalb das Land auch als die Wiege allen Tees gilt. Aufgrund seines Koffeingehalts war grüner Tee ein beliebtes Getränk bei buddhistischen Mönchen, die den Tee nutzten, um bei der Meditation wach und konzentriert zu bleiben. Diesen Mönchen haben wir es auch zu verdanken, dass sich Tee zunächst auf dem kompletten asiatischen Kontinent und dadurch später dann auch auf der ganzen Welt verbreiten konnte. Denn fertiger Tee oder auch Teepflanzen waren beliebte Mitbringsel von Missions- und Pilgerreisen, wodurch grüner Tee im Laufe der Jahrhunderte beispielsweise auch nach Japan oder Korea gelangte.
Chinesischer grüner Tee ist also deutlich älter als sein japanisches Pendant. Viele äußert bekannte Grünteesorten stammen aus China wie beispielsweise Gunpowder Tee oder Nebeltee. Um der Oxidation Einhalt zu gebieten, werden die Teeblätter in einer Eisenpfanne oder einem Wok geröstet. Neben dem für Grüntee typischen grasig-frischen und feinherben Aroma verfügt chinesischer grüner Tee deshalb oftmals über würzige und auch rauchige Noten.
Und gedämpfter Tee aus Japan
Grüner Tee wurde in Japan wesentlich später populär und wird dort etwa seit dem 12. Jahrhundert nach Christus angebaut. Dennoch zählt Japan heutzutage zu den bedeutendsten Produzenten und Exporteuren von Grüntee. Zahlreiche namhafte Grüntees sind in Japan heimisch. Dazu zählen etwa Sencha, Bancha oder auch Genmaicha.
Während die Ernte von grünem Tee in China in vielen Fällen noch reine Handarbeit ist, läuft dieser Vorgang in Japan heutzutage hauptsächlich maschinell ab. Das liegt daran, dass Grüntee in China oftmals auf bergigem Gelände angebaut wird, das für Maschinen nur schwer zugänglich ist. In Japan findet der Grüntee Anbau dagegen hauptsächlich auf flachem Terrain statt, das die Erntemaschinen gut befahren können. Außerdem wird die Oxidation bei japanischem Grüntee nicht durch Rösten unterbunden, sondern durch heißen Wasserdampf. Die Blätter von japanischem Grüntee behalten dadurch eine kräftigere grüne Farbe als die Blätter von chinesischem Grüntee. Zudem haben diese Tees einen frischeren und grasigeren Geschmack, der aber auch leicht süßlich sein oder an Algen erinnern kann, Diese Umami Note ist typisch für Grüntee aus Japan.
Eine weitere japanische Besonderheit sind sogenannte Schattentees. Dabei werden die Teepflanzen einige Wochen vor der Ernte entweder komplett oder teilweise durch Bambusmatten von der Sonne abgeschirmt. De Pflanzen prägen dadurch mehr Chlorophyll und auch Koffein aus, was diese Tees besonders wohlschmeckend und belebend macht.
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