Gedämpfter vs. gerösteter Tee – was ist der Unterschied?
Nach der Ernte durchlaufen die Teeblätter zunächst einen längeren Weiterverarbeitungsprozess, bis sie schließlich dann als fertiger Tee in Ihrer Tasse landen. Dieser Prozess beinhaltet beispielsweise die Schritte Welken, Rollen, Oxidieren und Trocknen. Beim Oxidieren reagieren die Inhaltsstoffe in den Teeblättern mit dem umliegenden Sauerstoff, was dazu führt, dass sich die Blätter dunkel verfärben und einen bestimmten Geschmack ausprägen. Das ist sowohl bei schwarzem Tee als auch bei stärker fermentiertem Oolong Tee der Fall. Bei grünem Tee ist dieser Vorgang nicht erwünscht und wird durch Hitze unterbunden. Hierbei gibt es zwei verschiedene Vorgehensweisen – zum einen können die Teeblätter mit Wasserdampf behandelt werden, zum anderen ist auch das Rösten in einer eisernen Pfanne möglich. Worin hierbei genau der Unterschied liegt, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag.
Gedämpfter Grüntee
Grünen Tee mittels Wasserdampf zu erhitzen und so die Oxidation zu unterbinden, ist eine Erfindung aus Japan. Normalerweise findet dieser Vorgang maschinell mittels spezieller Dampfmaschinen statt. Diese sind keinesfalls eine moderne Erfindung, sondern sind bereits seit dem 18. Jahrhundert im Einsatz. Durch das Dämpfen behalten die Teeblätter fast komplett ihre grüne Farbe, sodass sie oftmals wie gerade frisch geerntet wirken. Teeblätter, die in einem kräftigen Grün erstrahlen, sind daher ein gutes Indiz für japanischen Grüntee. Zudem verfügt gedämpfter Grüntee über einen charakteristischen, sehr frischen und leicht an Gras erinnernden Geschmack, der beispielsweise bei Sencha besonders gut zur Geltung kommt.
Gerösteter Grüntee
Anders sieht es dagegen in China aus. Hier werden die Grüntee-Blätter traditionell geröstet, um die Oxidation zu verhindern. Hierbei kommen große Eisenpfannen oder auch Woks zum Einsatz. Die Teeblätter werden hier in Handarbeit geröstet. Denn nur so lässt sich garantieren, dass die Blätter auch den richtigen Röst-Grad erreichen. Durch das Rösten hat chinesischer Grüntee eine etwas hellere und weniger intensive Farbe als sein japanisches Gegenstück. Zudem verfügen dieses Tees über einen etwas kräftigeren Geschmack und ein leichtes Röst-Aroma.
In Korea werden übrigens einige Grüntee Sorten produziert, die sowohl geröstet als auch gedämpft werden. Dadurch werden die Tees besonders aromatisch. Ein Paradebeispiel dafür ist unser Bio Joongjak. Grüntee-Fans sollten sich den auf keinen Fall entgehen lassen!