Entkoffeinierter Tee – das steckt dahinter
Dass Tee so beliebt ist, liegt neben seiner unglaublichen Sorten- und Geschmacksvielfalt auch an seinem nicht zu verachtenden Koffeingehalt. Eine Tasse Schwarztee am Morgen macht auch die größten Morgenmuffel munter und ein Tässchen Grüntee nach dem Mittagessen sorgt dafür, dass wir das berühmt-berüchtigte Nachmittagstief überstehen. Für viele ist Tee allerdings nicht nur ein Wachmacher, den man sich einfach mal schnell in den Rachen kippt, sondern ein echter Genuss. Und gerade dieser Fraktion fällt es schwer, in den Abendstunden, wenn Koffein nicht unbedingt die beste Idee ist, auf das geliebte Heißgetränk zu verzichten. Ein noch recht junger Trend auf dem Teemarkt ist deshalb entkoffeinierter Tee. Aber wie wird Tee eigentlich entkoffeiniert? Und schützt entkoffeinierter Tee wirklich vor durchwachten Nächten?
Wieviel Koffein steckt eigentlich in Tee?
Vorab einmal zur Klärung – wenn wir in diesem Beitrag von Tee sprechen, dann meinen wir „echten“ Tee, also das Heißgetränk, das aus den Blättern der Teepflanze hergestellt wird. Dazu zählen schwarzer Tee, grüner Tee, weißer Tee und Oolong Tee. Um sich gegen Fressfeinde zu schützen, bildet die Teepflanze den Stoff Koffein aus. Folglich sind auch die hier genannten Teesorten von Natur aus koffeinhaltig.
Die Blätter der Teepflanze enthalten im Durchschnitt zwischen drei und fünf Prozent Koffein. Der genaue Koffeingehalt hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Dazu gehören hauptsächlich der Ort, an dem die Teepflanze wächst, die klimatischen Bedingungen und der Zeitpunkt, zu dem die Teeblätter geerntet werden. Auch die nach der Ernte folgende Weiterverarbeitung hat Einfluss auf den Koffeingehalt. Deshalb enthalten die unterschiedlichen Tee Sorten auch eine unterschiedlich große Menge an Koffein.
Absoluter Spitzenreiter ist hier der schwarze Tee mit einem Koffeingehalt von 25 bis 50 Milligramm pro Tasse. Auf Platz zwei folgt grüner Tee, der pro Tasse im Schnitt zwischen 10 und 25 Milligramm Koffein enthält. Der Koffeingehalt von Oolong Tee bewegt sich zwischen diesen beiden Teesorten. Das hängt davon ab, ob der Tee eher grünem oder schwarzem Tee ähnelt. Schlusslicht ist der weiße Tee, der im Durchschnitt 10 Milligramm Koffein pro Portion enthält.
Als entkoffeiniert gilt ein Tee dann, wenn sein Koffeingehalt maximal 0,4% der Trockenmasse beträgt. Entkoffeiniert muss also nicht unbedingt auch koffeinfrei bedeuten.
Aber wie wird Tee eigentlich entkoffeiniert?
Ziel des Entkoffeinierens ist es, den Koffeingehalt des Tees von drei bis fünf Prozent auf maximal 0,4 Prozent zu reduzieren. Der Tee kann dabei auf zwei unterschiedliche Weisen entkoffeiniert werden. Beim Entkoffeinieren von Tee kommen entweder überkritisches CO2 oder organische Lösungsmittel zum Einsatz.
Entkoffeinierter Tee mit überkritischem CO2
Hierbei handelt es sich um das modernste Verfahren, das beim Entkoffeinieren von Tee zum Einsatz kommen kann. Das CO2 wird als überkritisch bezeichnet, da es sowohl eine hohe Dichte aufweist, die einem Lösungsmittel ähnelt, als auch über eine gasähnliche Viskosität verfügt. Bei überkritischen Substanzen lassen sich Aspekte wie Viskosität oder Dichte steuern und nutzen. Bei der Herstellung von entkoffeiniertem Tee kommt es dabei vor allem auf die Dichte an.
Das Entkoffeinieren mit kritischem CO2 läuft dabei folgendermaßen ab: Die Teeblätter werden angefeuchtet und anschließend in einen druckresistenten Container gegeben. Jetzt wird das überkritische CO2 in den Container gepumpt. Dabei müssen sowohl ein bestimmter Druck als auch eine bestimmte Temperatur eingehalten werden. Dies führt dazu, dass sich das Koffein aus den Teeblättern löst und in das CO2 übergeht. Ist genügend Koffein aus den Teeblättern entwichen, wird das CO2 aus dem Container gepumpt und die Blätter werden getrocknet.
Das Entkoffeinieren von Tee mit überkritischem CO2 ist besonders schonend für die Teeblätter, da hier nur das Koffein entzogen wird und alle anderen Inhaltsstoffe in den Blättern enthalten bleiben, wodurch der Tee sein volles Aroma behält.
Entkoffeinierter Tee mit Lösungsmitteln
Beim Entkoffeinieren von Tee mithilfe von organischen Lösungsmitteln kommen vor allem die beiden Stoffe Dichlormethan und Ethylacetat zum Einsatz. Die Teeblätter werden mit dem Lösungsmittel versetzt, wodurch das Koffein gezielt entzogen werden soll. Die anderen Inhaltsstoffe verbleiben unterdessen in den Teeblättern. Anschließend werden die Teeblätter getrocknet, sodass sie wieder über ihren ursprünglichen Feuchtigkeitsgehalt von fünf Prozent verfügen.
Bei diesem Verfahren können die Lösungsmittel allerdings nicht wieder vollständig aus den Teeblättern entfernt werden, sodass ein kleiner Rest der Stoffe in den Blättern zurückbleibt. In Deutschland ist gesetzlich geregelt, wie groß die vorhandene Restmenge sein darf. Pro Kilogramm Tee dürfen maximal noch fünf Milligramm des Lösungsmittelns enthalten sein.
Darf entkoffeinierter Tee von Kindern getrunken werden?
Wie bereits erwähnt, darf in entkoffeiniertem Tee noch ein Koffeingehalt von bis zu 0,4% vorhanden sein. Entkoffeinierter Tee ist damit also nicht zwingend koffeinfrei und sollte daher nicht von Kindern getrunken werden. Auch Schwangere sollten lieber auf entkoffeinierten Tee verzichten und stattdessen zu komplett koffeinfreien Tee Sorten greifen. Dazu zählen bis auf Mate Tee alle Sorten, die keine Blätter der Teepflanze enthalten. Bei Früchtetee, Kräutertee und Rooibos Tee sind Sie hier in der Regel auf der sicheren Seite.
Menschen, die sehr empfindlich auf Koffein reagieren, sollten ebenfalls vorsichtshalber koffeinfreien und nicht entkoffeinierten Tee trinken. Wenn Sie allerdings Koffein gewöhnt sind und dieses gut vertragen, dann wird entkoffeinierter Tee trotz Rest-Koffein für Sie wahrscheinlich kein Problem darstellen. In diesem Fall darf es dann auch gerne ein Tässchen entkoffeinierter Schwarztee oder entkoffeinierter Grüntee in den Abendstunden sein.
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