Eistee vs. Cold Brew Tee – was ist der Unterschied?
Tee geht auch im Sommer. Den klaren Beweis hierfür liefern die verschiedenen Wüstenvölker, die trotz Saharahitze nicht auf warmen Tee verzichten möchten. In unseren Regionen findet man heiße Getränke bei sommerlichen Temperaturen dagegen noch immer recht befremdlich. Hierzulande greift man lieber zu Eistee oder zu Cold Brew Tee, der sich in den letzten Jahren als neuer Trend etabliert hat. Aber worin unterscheiden sich diese beiden Erfrischungen eigentlich? Das erklären wir Ihnen in diesem Beitrag.
Eine Frage der Aufgusstemperatur
Der Hauptunterschied bei Eistee und Cold Brew Tee liegt in der Aufgusstemperatur, bei der der Tee zubereitet wird. Bei Eistee handelt es sich um Tee, der zunächst normal mit heißem Wasser aufgegossen und anschließend mit Eis gekühlt wird. Grundsätzlich kann jeder Tee für die Zubereitung von Eistee verwendet werden. Die genaue Aufgusstemperatur richtet sich dabei nach der jeweiligen Teesorte. Früchtetee, Kräutertee, Rooibos Tee und schwarzer Tee werden mit 100°C heißem Wasser aufgegossen. Grüner Tee, weißer Tee und Oolong Tee haben je nach Sorte eine Aufgusstemperatur zwischen 70°C und 90°C.
Im Gegensatz zu Eistee wird Cold Brew Tee nicht mit heißem Wasser aufgebrüht, sondern mit kaltem Wasser aufgegossen. Die Cold Brew Methode kommt hauptsächlich bei echtem Tee, also grünem, schwarzem, weißem und Oolong Tee, zum Einsatz. Das liegt daran, dass diese Teesorten aufgrund Ihrer Herstellungsmethode nicht zwingend mit sprudelnd kochendem Wasser aufgegossen werden müssen.
Natürlich lassen sich auch auf Früchtetee und Kräutertee Cold Brew Tees zubereiten. Hier ist vor dem Aufgießen mit kaltem Wasser allerdings ein Zwischenschritt notwendig. Die Tees werden einmal kurz mit heißem Wasser überbrüht und erst dann wird das kalte Wasser dazugegeben. Das heiße Wasser sorgt dafür, dass der Tee desinfiziert wird und damit bedenkenlos getrunken werden kann.
Eine Frage der Geduld
Für alle, die es eilig haben, empfiehlt sich Eistee. Schließlich lässt sich dieser mit einem einfachen Trick in Windeseile zubereiten. Sie bereiten denn Tee einfach mit der Hälfte des eigentlich benötigten Wassers zu, lassen ihn wie gewohnt ziehen und ergänzen das fehlende Wasser anschließend in Form von Eiswürfeln. Das sorgt dafür, dass der Tee sofort abkühlt und direkt getrunken werden kann.
Wenn Sie beispielsweise einen Liter von unserem Eistee Pfirsich zubereiten möchten, dann übergießen Sie zunächst 30 Gramm des Tees mit einem halben Liter sprudelnd kochendem Wasser und lassen den Tee je nach gewünschter Intensität 3 bis 5 Minuten ziehen. Anschließend wiegen Sie 500 Gramm Eiswürfel ab und gießen den Tee darüber. Bei Bedarf noch süßen und schon können Sie einen leckeren Eistee genießen.
Selbstverständlich funktioniert diese Zubereitungsmethode auch mit jeder anderen Teesorte. Hier können abhängig von der Sorte lediglich Wassertemperatur und Ziehzeit variieren.
Bei der Zubereitung von Cold Brew Tee ist dagegen deutlich mehr Geduld gefragt. Hier dauert es in der Regel mehrere Stunden, bis der Tee fertig durchgezogen ist. Die Ziehzeit von grünem Tee bewegt sich dabei zwischen 2 und 6 Stunden, Oolong Tee benötigt zwischen 3 und 4 Stunden und schwarzer Tee und weißer Tee können nach 6 bis 8 Stunden als Cold Brew Tee getrunken werden. Kräutertees, Früchtetees und Rooibos Tees sollten mindestens 6 Stunden ziehen. Dass Cold Brew Tee über so lange Ziehzeiten verfügt, liegt daran, dass sich die Inhaltsstoffe des Tees in kaltem Wasser deutlich langsamer aus den Teeblättern lösen als in heißem Wasser.
Eine Frage des Geschmacks
Auch geschmacklich gibt es bei Eistee und Cold Brew Tee einige Unterschiede. Da es sich bei Eistee im Grunde genommen um einen auf die „klassische“ Weise zubereiteten Tee handelt, der anschließend einfach gekühlt wird, verfügt Eistee auch über den typischen Geschmack des jeweiligen Tees. Das eigentliche Aroma mit all seinen bekannten Nuancen bleibt erhalten und koffeinhaltige Teesorten besitzen zudem ihre volle wachmachende Wirkung.
Bei Cold Brew Tee gehen die Inhaltsstoffe wie bereits erwähnt deutlich langsamer ins Teewasser über. Dies führt nicht nur zu einer wesentlich längeren Ziehzeit, sondern auch zu einem wesentlich milderen und sogar leicht süßen Geschmack. Außerdem löst sich weniger Koffein, weshalb Cold Brew Tee nicht so belebend wirkt.
Eistee vs. Cold Brew Tee – was ist besser?
Ob Sie nun einen klassischen Eistee oder einen trendigen Cold Brew Tee bevorzugen, bleibt ganz Ihnen überlassen. Schließlich gibt es bei Teegenuss eigentlich kein richtig oder falsch und im Endeffekt ist das erlaubt, was Ihnen schmeckt.
Aufgrund seiner unkomplizierten und schnellen Zubereitungsmethode ist Eistee perfekt, wenn Sie einmal kurzfristig ein kaltes Getränk zaubern müssen und nicht unbedingt zu einem Fertigprodukt aus dem Supermarket greifen möchten. Wenn Sie genügend Zeit und Geduld haben, dann empfehlen wir Ihnen, Ihren Lieblingstee unbedingt einmal als Cold Brew Tee zu probieren. Auf diese Weise werden Sie eine vollkommen neue Seite des Tees entdecken!