Eisenmangel und Tee
Eisenmangel gehört zu den weltweit am häufigsten vorkommenden Mangelerkrankungen. Menschen, die unter Eisenmangel leiden, müssen meist ganz besonders auf ihre Ernährung achten. Dazu gehört auch der Verzicht auf Kaffee oder Tee – zumindest liest oder hört man immer wieder von diesem Ratschlag. Was es damit auf sich hat und ob Tee bei Eisenmangel wirklich ein Tabu ist, das klären wir in diesem Beitrag.
Mythos oder Wahrheit – verstärkter Eisenmangel durch Kaffee und Tee?
Sowohl Kaffee als auch schwarzer Tee enthalten den Gerbstoff Tannin. Dieser kann die Aufnahme von Eisen hemmen. Besonders stark davon betroffen ist das in pflanzlichen Lebensmitteln enthaltenen Eisen. Im Gegensatz zu Eisen aus Lebensmitteln tierischen Ursprungs kann dieses vom menschlichen Körper nur erschwert aufgenommen werden. Das Tannin sorgt dafür, dass das Eisen im Verdauungstrakt gebunden wird. Dadurch wird die Eisenaufnahme gebremst und ein Großteil des Eisens einfach wieder ausgeschieden.
Jedoch kann Tannin nicht nur die Aufnahme von Eisen aus Nahrungsmitteln beeinträchtigen, sondern auch die Wirkung von Eisenpräparaten hemmen. Einige Stunden bevor und nachdem ein Eisenpräparat eingenommen wurde, sollte man daher keinen Kaffee oder schwarzen Tee konsumieren.
Und was ist mit grünem Tee?
Mit seinen vielen Inhaltsstoffen gilt grüner Tee als Zaubertrank unter den Tees. Doch leider enthält auch der Wundersud aus dem Fernen Osten Tannin und wirkt somit eisenhemmend. Jedoch geben die Blätter des grünen Tees größere Mengen an Tannin erst bei längerer Ziehzeit und höheren Aufgusstemperaturen ins Wasser ab. Wer gerne und viel grünen Tee trinkt, sollte diesen also nicht mehr als zwei Minuten ziehen lassen. Empfohlen wird ebenfalls, grünen Tee nicht direkt während oder nach einer Mahlzeit zu trinken. Stattdessen sollte man lieber ein bis zwei Stunden warten, bis man zur Teetasse greift.