Cholesterin senken mit Tee
Gesättigte Fettsäuren sind böse, Omega-3 hingegen wird angepriesen wie ein Wundermittel und allerlei Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente sollen ebenfalls dazu beitragen, den Cholesterinspiegel zu senken. Cholesterinsenker sind unter den Top 5 der am meisten verschriebenen Medikamente, denn fast die Hälfte der Erwachsenen deutschen Bevölkerung hat einen zu hohen Cholesterinspiegel. Und sogar Kinder leiden immer häufiger an einer Blutfettstörung und erhalten Cholesterinsenker. Dabei kann das Cholesterin auf ganz natürliche und einfache Weise gesenkt werden – wie das funktioniert erklären wir in diesem Beitrag.
Der Cholesterinspiegel – LDL und HDL-Werte
Liest oder hört man von Cholesterin, dann sind es meist beunruhigende und negative Schlagzeilen. Herz-Kreislauf-Beschwerden, Schlaganfälle oder die Fettleber sind nur ein kleiner Auszug der angeblichen Ergebnisse eines zu hohen Cholesterinspiegels beziehungsweise LDL-Wertes (Low-Density-Lipoprotein). Über die angeblichen Gefahren erhöhter Cholesterinwerte auf die Gesundheit streiten sich die Gelehrten bis heute. Und beinahe routinemäßig werden Patienten mit einem zu hohen Cholesterinspiegel Statine (Cholesterinsenker) verschrieben.
Cholesterin ist eine lebenswichtige, fettähnliche Substanz, die an vielen Stoffwechselvorgängen im Gehirn beteiligt ist. Der Ausgangsstoff wird vom Organismus für die Produktion der Gallensäure und die Bildung von Hormonen wie Cortisol, Testosteron und Östrogen, sowie von Vitamin D benötigt. Hergestellt wird Cholesterin hauptsächlich in der Leber. Der menschliche Körper ist in der Lage die täglich benötigte Cholesterin Menge zu etwa 90 Prozent selbst zu produzieren. Mit der Nahrung aufgenommen wird lediglich nur ein Viertel des gesamten Cholesterins. Durch geeignete Nahrung kann somit in gewisser Weise Einfluss auf den Cholesterinspiegel genommen werden.
Die Low-Density-Lipoproteine, die auch gerne als „schlechtes“ Cholesterin bezeichnet werden, transportieren das Cholesterin, eingepackt in eine Eiweißhülle in den Körper und versorgt dort die Zellen mit den notwendigen Fetten. Ein Überschuss von LDL kann dazu führen, dass sich Fette an den Gefäßwänden ablagern und dort den Blutfluss einschränken. Im Gegensatz dazu lösen die „guten“ High-Density-Lipoproteine das überschüssigen Cholesterin aus den Zellen und befördern es zur Leber, sodass diese sie abbauen kann.
Durch einen Bluttest können die HDL und LDL-Werte festgestellt werden. Bei der Auswertung der Ergebnisse kommt es jedoch nicht allein auf die Höhe dieser beiden, sondern viel mehr auf alle Werte eines Menschen an. Über die Normwerte für einen Erwachsenen sind sich die Schulmedizin und die Naturheilkunde nicht ganz einig. Je nach Alter sollte das HDL über 40 mg/dl und das LDL unter 160 mg/dl liegen. Ein hoher Wert des guten HDL, ist jedoch noch lange kein Anzeichen für einen gesunden Cholesterinspiegel. Denn liegt gleichzeitig das schlechte LDL ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau, siegt das Schlechte gegen das Gute. Immer häufiger wird daher das Verhältnis, also der sogenannte LDL/HDL-Quotient (sollte unter 3 liegen), für ein aussagekräftigeres Ergebnis herangezogen.
Ursachen eines erhöhten Cholesterinspiegels
Ungesunde und fettige Lebensmittel, Schokolade und zu viel Zucker oder Stress und wenig Bewegung können Gründe für einen hohen Cholesterinwert sein. Er kann aber auch beispielsweise durch eine Alkoholabhängigkeit, Diabetes, eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine Fettstoffwechselstörung hervorgerufen werden.
Natürliche Cholesterinsenker
Einfach durch das Schlucken einer Tablette funktioniert das natürliche Senken des Cholesterinspiegels nicht. Es existiert auch nicht DAS Wundermittel, um das Problem wie im Märchen innerhalb kürzester Zeit aus der Welt zu schaffen. Es gilt Maßnahmen zu ergreifen, die die Gesundheit ganzheitlich, dauerhaft und nachhaltig beeinflussen, ohne sich dabei ausschließlich auf den Cholesterinspiegel zu fokussieren. Denn dieser reguliert sich bei einer gesunden Lebensweise fast von ganz allein.
Regelmäßige Bewegung
Lieber die Treppe nehmen anstatt den Aufzug, einen Spaziergang in der Mittagspause machen oder mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren – viele dieser Ratschläge werden zwar aufgenommen, aber nicht umgesetzt. Dabei ist gerade regelmäßige Bewegung die kostengünstigste, hilfreichste und wirkungsvollste Maßnahme für eine bessere Gesundheit. Ausdauersportarten wie Radfahren, Schwimmen oder Walken aktivieren die Fettverbrennung und tragen so zur Senkung des Cholesterinspiegels bei.
Einfach mal loslassen
Viel Stress führt dazu, dass der Körper vermehrt Stresshormone ausschüttet, wodurch der Cholesterinspiegel steigt. Dadurch sinkt das gute HDL, sodass der Abbau des schlechten LDL Cholesterins verhindert wird. Demnach trägt Entspannung beispielsweise durch Yoga, autogenes Training oder andere Entspannungsmethoden dazu bei, nicht nur Körper und Geist zu entschleunigen, sondern auch den Cholesterinspiegel zu senken.
Grüner Tee und Oolong Tee
Grüntee und auch dem halbfermentierten Oolong Tee werden viele positive Wirkungen auf die Gesundheit nachgesagt. Unter anderem sollen sie die Aufnahme der Fette aus der Nahrung hemmen können und somit den LDL-Wert senken. Etwa vier Tassen Tee sollten es über den Tag verteilt sein. Dabei kann aus einer großen Vielfalt an Teesorten gewählt werden. Beginnend am Morgen mit einer Tasse Bio Gunpowder zum Wachwerden, am Vormittag einen China Sencha um die Konzentration aufrechtzuerhalten, am Mittag einen leicht süßen Oolong Formosa Jade um einer Heißhungerattacke vorzubeugen und schließlich am Abend einen Grüntee Bancha mit einem sehr geringen Koffeingehalt.
Kräutertee
Bestimmte Kräuter sollen auf natürliche Weise in der Lage sein, das schlechte LDL zu senken. Dafür verantwortlich sollen vor allem die Bitterstoffe in den Pflanzen und ihr Einfluss auf den Säure-Basen-Haushalt des Körpers sein. Die Kräuter besitzen also basenbildende Eigenschaften und steigern die Produktion der Gallsäfte, womit sie sich positiv auf den Cholesterinspiegel auswirken können. Brennnesselblätter, Fenchel oder Pfefferminzblätter sind beliebte Zutaten für einen Basentee und zudem noch eine geschmackvolle Alternative zu Wasser.
Gewürztee
Ingwer und Kurkuma sind beliebte Küchengewürze und auch immer häufiger Bestandteil leckerer Teemischungen. Der Scharfstoff der Ingwerknolle soll die Fettverbrennung ankurbeln und damit gegen ein erhöhtes Cholesterin helfen. Zudem sollen die im Ingwer und Kurkuma steckenden Antioxidantien einen entzündungshemmenden Effekt aufweisen. Eine der Hauptzutaten des aus Indien stammenden Nationalgetränkes Chai ist seit jeher Ingwer. Er verleiht dem aromatischen Gewürztee eine leicht scharfe Note. Gemeinsam sorgen die beiden Gewürze im Kräutertee Bio Tempelgold für ein aufregend würziges Aroma.
Ballaststoffe aus Obst, Gemüse und Vollkorn
„An Apple a Day, keeps the Doctor away“ besagt ein bekanntes Sprichwort und hält dazu an jeden Tag einen Apfel zu essen. In Bezug auf die Cholesterinwerte sollen vor allem gedünstete Äpfel die Leber dazu anregen neue Gallensäure zu bilden und damit den Cholesterinspiegel zu senken. Verantwortlich dafür sollen die zu den Ballaststoffen gehörenden Pektine sein. Diese befinden sich auch beispielsweise in Karotten, Bananen oder Auberginen. Ebenfalls enthalten sind Ballaststoffe in Vollkorn Produkten, Haferflocken und Haferkleie.
Fleisch reduzieren
Die Ernährung muss bei einem erhöhten Cholesterinwert nicht gleich auf vegetarische oder vegane Kost umgestellt, sollte aber auf ein Minimum und fettarme Sorten wie Huhn, Pute und Kalb reduziert werden. Vegetarische Wurst und Brotaufstriche sind zumindest einen Versuch wert und auch ein Vollkornsandwich mit fettarmen Frischkäse, Gurke und Schnittlauch schmeckt ganz hervorragend.
Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren
Es wird unterschieden zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren. Die gesättigten Fettsäuren, die hauptsächlich in fettem Fleisch, Sahne, Butter, Vollmilch und Eigelb vorkommen, erhöhen das LDL. Deshalb sollten ungesättigte Fettsäuren, wie sie in Olivenöl, Avocados, Haselnüssen und Fisch vorkommen, bevorzugt werden. Der menschliche Körper kann selbst keine mehrfach ungesättigten Fettsäuren (essenzielle Fettsäuren), die auch als Omega-3 und 6 Fettsäuren bekannt sind herstellen, weshalb er sie ausschließlich über die Nahrung aufnehmen kann. Bei einer gesunden Ernährung sollte das Verhältnis der zugeführten Omega-3 und 6 Fettsäuren etwa fünf zu eins betragen. Zu beachten ist allerdings auch, dass dieses Verhältnis keine Vorgabe ist und eine geringere Menge Omega-6 gleichzeitig auch weniger Omega-3 bedeutet. Die Omega-3 Fettsäuren sind vor allem in fetten Fisch wie Thunfisch und Lachs oder in Raps- und Leinöl enthalten. Distel- und Sonnenblumenöl, sowie Kürbiskerne enthalten Omega-6 Fettsäuren.
Erstmal abwarten und Tee trinken
Bevor sofort zur chemischen Keule gegriffen wird, die leider meistens nur die Symptome anstatt die Ursachen bekämpfen, sollte versucht werden einen erhöhten Cholesterinspiegel auf natürliche Weise zu senken. Mit mehr Bewegung und Zeit zur Erholung haben Sie bereits die ersten Schritte getan. Nehmen Sie sich öfter mal eine kleine Auszeit und genießen Sie eine Tasse Tee. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut und Ihr Ziel sollte eine langfristige Umstellung der Ernährung und vor allem der Gewohnheiten sein.