Die südamerikanische Teekultur
Der in Südamerika hauptsächlich getrunkene Tee ist der Mate-Tee. Er wird aus den Blättern des Mate-Strauchs, einem Stechpalmengewächs, gewonnen. Hierzu werden die Blätter über Feuer geröstet und getrocknet. Danach werden sie zerkleinert oder teilweise zu Pulver gemahlen. Der Reinheitsgrad des Pulvers variiert von Region zu Region und damit kann sich auch das Aroma des Tees verändern. Es ist sogar Nationalgetränk und wird auch als „Trank der Götter“ oder das „Grüne Gold der Indios“ bezeichnet. Die Südamerikaner schätzen den Tee wegen seines Koffeingehalts und wegen der schonend-anregenden Wirkung, aber auch der rauchig-würzige Geschmack mit leicht fruchtigem Hauch findet großen Zuspruch bei ihnen. Das im Mate enthaltene Koffein ist an Gerbstoffe gebunden und wird daher nur sehr langsam an den Körper abgegeben, wobei die belebende Wirkung länger anhält als bei Kaffee. Ähnlich wie bei Schwarzem Tee hat die Ziehdauer einen erheblichen Einfluss auf den Mate-Tee: eine kurze Ziehzeit (bis zu 5 Minuten) sorgt für eine starke anregende Wirkung, diese nimmt aber bei zunehmender Ziehdauer ab.
Außerhalb seiner Ursprungsländer konnte sich der Mate-Tee nicht sehr gut durchsetzen, bis auf die Kanarischen Inseln, Syrien und der Libanon. Es gibt neben den wildwachsenden Sträuchern, die im Urwald des Paranabeckens wachsen, vor allem in Brasilien, Argentinien und Paraguay Mate-Strauch-Plantagen. Ihr Ertrag dient jedoch mehr der Verwendung im eigenen Land, als dem Export.
Da man dem Mate-Tee nachsagt, er könne beim Abnehmen helfen, ist er in Deutschland sogar als Arzneimittel zugelassen. Trotz alldem kann man ihn in herkömmlichen Supermärkten und Teeläden kaufen.
Der „Gesundheitsallrounder“ – Der Lapacho-Tee
Der Lapacho-Tee, der in Südamerika ebenfalls gern getrunken wird, wird wie der Catuaba-Tee, aus den Rinden eines Baumes gewonnen. In dem Fall aus der roten Innenrinde des Lapacho-Baumes. Bereits bei den Inkas war diese Tradition schon aktuell. Die Hauptwirkungen des Tees sollen zum einen in der Schmerzlinderung und zum anderen in einer sauerstoffanreichenden Wirkung liegen. So sollen sogar Schmerzen in jeglicher Form mit dem Tee gelindert oder sogar gestillt werden. Des Weiteren soll der Lapacho-Tee die Menge unserer roten Blutkörperchen steigern. Auch eine antibakterielle, antivirale und antifungale Wirkung wird im Nachgesagt. Außerdem kann der Tee sich positiv auf unser Immunsystem auswirken. Lapacho ist ein basischer Tee und dadurch auch für Basenfasten geeignet.
Das Teegeschirr
In Südamerika wird traditioneller Weise zum Trinken und ebenso zum Transportieren von Getränken ein spezielles Gefäß namens Kalebasse verwendet. Hierbei handelt es sich um einen sogenannten Flaschenkürbis, der seinen Namen seiner Form zu verdanken hat. Diese Kürbisse werden ausgehöhlt und die Schale wird dann schließlich getrocknet. So eignen sie sich ideal als Trinkgefäß. Der Kürbis wird dann oft mit Schriftzügen oder Logos verziert und am oberen Rand mit Metall oder anderen Materialien verstärkt. Die Popularität der Kalebasse ist dabei so groß, dass der Mate-Tee ihr sogar seinen Namen verdankt. Eine von zahlreichen Stämmen gesprochene Sprache in den Anden nennt sich Quechua und übersetzt Kalebasse mit „Mati“, was so viel wie „Trinkgefäß“ bedeutet. Mate ist also der Tee, der aus einer Kalebasse getrunken wird. Somit sind Tee und Gefäß auch namentlich unzertrennlich. Außerdem wird Mate-Tee meist mithilfe einer Bombilla getrunken, einem Metalltrinkrohr mit einem integrierten Sieb am unteren Ende.