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Woher kommt schwarzer Tee?

Schwarzer Tee ist die hierzulande beliebteste Tee Sorte. Besonders im hohen Norden wird schwarzer Tee gerne getrunken und zwar meist als Ostfriesen Mischung mit Sahne und Kandis. Beinahe jeder Teehändler bietet heutzutage schwarzen Tee an und auch in jedem Supermarktregal ist er zu finden. Sicher haben Sie sich schon einmal gefragt, woher schwarzer Tee eigentlich kommt. Genau diese Frage möchten wir in dem folgenden Beitrag beantworten.

Der Ursprung von schwarzem Tee

Der Ursprung des schwarzen Tees liegt in China. Wer genau diese Tee Sorte damals entdeckt hatte, ist nicht überliefert. Allerdings lassen sich die Wurzeln des schwarzen Tees bis in die Ming-Dynastie von vor etwa 350 Jahren zurückverfolgen.

Zu Beginn gestaltete sich die Teeproduktion in China noch recht einfach und bestand nur aus wenigen Arbeitsschritten. Meist wurden die Teeblätter nur geerntet und anschließend getrocknet und in manchen Fällen zusätzlich noch geröstet. Wahrscheinlich durch Zufall entdeckte man dann, dass Teeblätter auch fermentieren können und so vollkommen neue Aromen entstehen. Der schwarze Tee war geboren.

Ein kleiner interessanter Fakt am Rande: In China heißt schwarzer Tee nicht schwarzer Tee, sondern roter Tee. Der Name der Tee Sorte leitet sich von der Tassenfarbe ab, die bei chinesischem Tee meist rötlich ist.

Die ersten Schwarztee Sorten

Für die Herstellung von chinesischem Schwarztee ließ man die Teeblätter zunächst fermentieren, um sie anschließend über dem offenen Feuer zu rösten und zu trocknen. Dadurch erhielt der Tee ein würzig-rauchiges Aroma, wies es noch heute beim chinesischen Rauchtee üblich ist. Traditionell stammt dieser Tee aus der Provinz Fujian, wo er noch immer produziert wird. Die für diesen Tee verwendeten Teepflanzen werden an den Hängen der Wuyi-Berge angebaut.

Irgendwann verschlug es dann einmal ein paar Teebauern aus Keemun in das Wuyi-Gebirge. Die Teebauern waren von der Herstellung von schwarzem Tee fasziniert, da in Keemun bis zu diesem Zeitpunkt nur grüner Tee produziert wurde. Als sie schließlich in ihre Heimat zurückkehrten, begannen sie dort ebenfalls mit der Produktion von schwarzem Tee. Noch heute gilt der Keemun als eine der besten und berühmtesten Schwarztee Sorten überhaupt.

Schwarzer Tee verbreitet sich in der Welt

Bevor der schwarze Tee weltweite Berühmtheit erreichte, war es zunächst der Pu Erh Tee, der sich von China aus verbreitete. Zunächst gelangte dieser über Handelswege nach Tibet und anschließend dann auch in angrenzende Gebiete. Nach einiger Zeit wurden dadurch auch die Japaner auf Tee aufmerksam, obwohl deren Interesse hauptsächlich dem grünen Tee galt.

Im 16. Jahrhundert gelangte Tee zum ersten Mal durch niederländische Handelsleute nach Europa. Hierbei handelte es sich zuerst um grünen Tee, der auf dem Seeweg importiert wurde. Da der Transport per Schiff mehrere Monate oder sogar Jahre dauern konnte, litt die Qualität des empfindlichen grünen Tees oftmals erheblich.

Als schwarzer Tee in China immer populärer wurde, begann man, diesen ebenfalls nach Europa zu importieren. Dabei erkannte man zum einen, dass schwarzer Tee die lange Seefahrt wesentlich besser verkraftete und zum anderen, dass diese Tee Sorte wesentlich mehr dem europäischen Gaumen entsprach. Aus diesem Grund wurde vermehrt Schwarztee importiert.

Bis ins 19. Jahrhundert stammte der in Europa konsumierte Tee fast ausschließlich aus China. In den 1830ern begannen die Briten in ihren Kolonien in Indien ebenfalls mit dem Anbau und der Produktion von Tee, wodurch sich das Blatt wendete und ein Großteil des Tees auf einmal aus Indien bezogen wurde. Auch heute ist Indien noch immer ein wichtiger Produzent für schwarzen Tee und der zweitgrößte Teeproduzent nach China. Die beiden indischen Tee Sorten Assam Tee und Darjeeling Tee finden sich heutzutage bei fast jedem Teehändler.

Woher kommt schwarzer Tee – die wichtigsten Anbaugebiete im Überblick

Theoretisch kann man schwarzen Tee überall produzieren, da es keine besondere Schwarztee-Pflanze gibt. Überall dort, wo Tee angebaut wird, kann theoretisch auch schwarzer Tee hergestellt werden. Denn alle „echten“ Tee Sorten stammen von derselben Teepflanze Camellia sinensis. Über die Tee Sorte entscheidet einzig und allein, wie die Teeblätter nach der Ernte weiterverarbeitet werden. Dennoch gibt es einige Anbaugebiete, die besonders für schwarzen Tee bekannt sind.

Assam

Assam Golden Tippy Mokalbari

Das Anbaugebiet Assam liegt in Indien und ist das weltweit größte zusammenhängende Anbaugebiet für Tee. Der dort produzierte Assam Tee zeichnet sich durch einen kräftige, würzigen und auch malzigen Geschmack und einen hohen Koffeingehalt aus. Der Tee wird deshalb gerne zum Frühstück getrunken und für Mischungen wie den English Breakfast oder den Irish Breakfast verwendet.

Assam Tee eignet sich aufgrund seines kräftigen Charakters sehr gut für alle, die von Kaffee auf Tee umsteigen möchten und kann auch gut mit Milch oder Sahne und etwas Zucker getrunken werden.

Darjeeling

Darjeeling Gielle

Das Anbaugebiet Darjeeling liegt ebenfalls in Indien und befindet sich dort im nordöstlichen Teil des Landes. Darjeeling Tee wird in einer Höhe von bis zu 2.000 Metern angebaut und hat einen besonders feinen und frischen Geschmack, der über blumige oder auch süßliche Züge verfügen kann. Aufgrund des exquisiten Geschmacks nennt man Darjeeling Tee auch gerne den „Champagner unter den Tees“. Darjeeling Tee wird meist pur getrunken oder höchstens mit etwas Zitronensaft verfeinert und ist ein beliebter Nachmittagstee.

Ceylon

Ceylon Pettiagalla

Ceylon Tee wird auf Sri Lanka angebaut, das zu früheren Zeiten unter dem Namen Ceylon bekannt war. Bei Ceylon Tee unterscheidet man je nach Höhenlage zwischen drei Qualitäten – Low-grown, Medium-grown und High-grown. High-grown Tees haben dabei die höchste Qualität, Low-grown Tees die niedrigste.

Ceylon Tee hat ähnlich wie Assam Tee einen eher kräftigen Geschmack, kann aber auch über fruchtige Nuancen verfügen. Diese Tee Sorte wird ebenfalls gerne für Mischungen verwendet, wie beispielsweise die Ostfriesen Mischung oder Earl Grey. Ceylon Tee kann zudem hervorragend mit Milch und Zucker getrunken werden und ist somit ein toller Frühstückstee.

China

Keemun

China ist das Ursprungsland des schwarzen Tees und auch heute wird dort noch schwarzer Tee produziert. Sowohl Keemun als auch Rauchtee und Pu Erh Tee erfreuen sich internationaler Beliebtheit. Chinesischer Tee zeichnet sich durch ein leicht rauchiges Aroma aus, kann aber durchaus auch über milde Züge verfügen. Diese Tees eignen sich daher auch sehr gut für Einsteiger.

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