Die Geschichte der Teehäuser
Teehäuser sind ein fester Bestandteil vieler asiatischer Teekulturen und blicken auf eine lange Geschichte zurück. In Japan und China gibt es zahlreiche Teehäuser, die schon seit vielen Jahrhunderten aktiv sind. Aber auch in Europa sind Teehäuser keine Seltenheit. In diesem Beitrag erfahren Sie, was sich hinter der Geschichte des Teehauses verbirgt.
Teehäuser in Asien
In Asien finden sich Teehäuser hauptsächlich in China, Japan und Nepal. Dort wird ihnen ein besonders großer sozialer Aspekt zugeschrieben, denn die Bevölkerung trifft sich in den Teehäusern, um sich über Neuigkeiten auszutauschen oder auch kulturellen Veranstaltungen beizuwohnen. Junge Leute benutzen Teehäuser zudem auch gerne als Treffpunkt für Dates. In der Regel wird in diesen Teehäusern nicht nur Tee serviert, sondern auch süße und deftige Snacks.
In China und Nepal gehen Teehäuser als sozialer Dreh- und Angelpunkt mit einer langen Tradition einher. So öffneten die ersten öffentlichen Teehäuser in China bereits ca. 900 nach Christus ihre Türen. In Japan sah das zunächst allerdings noch ganz anders aus. In der Edo-Periode verstand man unter dem Begriff Teehaus zunächst ein privates Gebäude im eigenen Garten, in dem die Teezeremonie abgehalten wurde. Alternativ waren damit Etablissements gemeint, in denen Geishas ihre Gäste unterhielten – und unter anderem auch Tee servierten. Aber mit einem Teehaus im klassischen Sinne hatten diese Einrichtungen nur wenig gemein.
Sowohl zeremonielle Teehäuser als auch Teehäuser, in denen Geishas arbeiten, sind auch heutzutage noch in Japan zu finden. Allerdings gibt es inzwischen auch hier moderne Teehäuser, die mit unseren westlichen Cafés vergleichbar sind und in denen oftmals nicht nur Tee, sondern auch Kaffee serviert wird.
Teehäuser in Europa
In Europa sind Teehäuser noch wesentlich jünger, was daran liegt, dass es der Tee erst im 17. Jahrhundert in unsere Breitengrade schaffte. Da der Import von Tee zunächst nicht gerade billig war, war das Getränk erst einmal ausschließlich der europäischen Oberschicht vorbehalten. Im 18. Jahrhundert war der Tee dann aber auch in der mittleren Bevölkerungsschicht angekommen und es wurden die ersten europäischen Teehäuser eröffnet.
Diese orientierten sich zunächst noch stark an den asiatischen Teehäusern. Dies betraf nicht nur den Baustil und die Einrichtung, sondern auch den Zweck der Teehäuser. Denn sie sollten als Ort dienen, an dem man auch in Europa einer traditionellen Teezeremonie beiwohnen konnte.
Im Laufe der Zeit rückte aber auch in Europa der soziale Aspekt in den Vordergrund. Im 19. Jahrhundert eröffneten zahlreiche Teestuben und Teesalons, in denen sich gut betuchte Bürger treffen konnten. Neben dem Verzehr von Tee und Gebäck wurden dort beispielsweise Lesungen abgehalten oder auch politische und religiöse Diskussionen geführt.
Viele der damals erbauten Teehäuser sind noch heute aktiv und bieten eine gute Gelegenheit, einmal ein Stück Teegeschichte hautnah zu erleben. Ein Besuch lohnt sich als auf alle Fälle!