Von Kaffee auf Tee umsteigen – diese Sorten sind ideal
Kaffee gilt als eines der absoluten Lieblingsgetränke der Deutschen. Verständlich, schließlich besticht er durch eine ungeheure Vielfalt und hilft uns mit seinem Koffeingehalt dabei, selbst zu frühester Stunde fit und wach in den Tag zu starten. Doch so mancher Kaffeetrinker möchte seinen Horizont erweitern – und beginnt damit, die große Welt des Tees zu erkunden. Gerade das kann sich aber für viele Tee-Neulinge als schwierig gestalten, schließlich ist Tee ebenso facettenreich wie Kaffee und existiert in vielen verschiedenen Variationen. In diesem Beitrag verraten wir Ihnen, welche Teesorten auch Kaffeetrinkern schmecken und wie der Umstieg von Kaffee auf Tee ganz einfach gelingt.
Schwarzer Tee hat in vielen Aspekten Ähnlichkeit zu Kaffee
Wer von Kaffee auf Tee umsteigen möchte, dem empfehlen wir zumeist schwarzen Tee. Mit seinen eher kräftigen und malzig bis würzigen Aromen ähnelt er im Geschmack Kaffee und auch in der Trinkweise gibt es einige Übereinstimmungen. So wie Kaffee gerne mit Zucker, Milch oder Sahne getrunken wird, lassen sich auch die meisten schwarzen Tees mit den genannten Zutaten verfeinern.
Besonders gut eignen sich dafür second flush Assam Tee oder Ceylon Tee. Diese beiden Teesorten sind auch die Hauptzutaten in vielen Schwarztee Mischungen. Wem Assam und Ceylon Tees pur schmecken, für den kommen auch Teemischungen wie der English Breakfast, der Irish Breakfast oder die Ostfriesen Mischung infrage.
Schwarzer Tee hat von allen Teesorten den höchsten Koffeingehalt. Damit kann er auch gut die Tasse Kaffee am Morgen ersetzen.
Grüner Tee – für alle, die nach neuen Aromen suchen
Grüner Tee ist ebenfalls koffeinhaltig und eignet sich deshalb auch sehr gut als Muntermacher in den Morgenstunden oder am Nachmittag. Bei diesem Punkt hören die Gemeinsamkeiten mit Kaffee auch schon wieder auf. Schließlich könnten die beiden Getränke geschmacklich nicht mehr unterscheiden. Denn während Kaffee ein sehr kräftiges und dezent bitteres Aroma hat, verfügt Grüntee generell über ein eher frisches, feinherbes und leicht grasiges Aroma, das je nach Sorte auch leicht blumige oder süßliche Züge annehmen kann. Grüner Tee wird deshalb in der Regel nicht mit Milch und Zucker getrunken, sondern pur oder höchstens mit etwas Zitronensaft verfeinert.
Gerade dieser geschmackliche Unterschied kann Grüntee für Kaffeetrinker so interessant machen. Da viele grüne Tees auch abgekühlt noch schmecken, eignen sie sich ebenfalls gut als eine sommerliche Alternative zu Kaffee – besonders dann, wenn es das berühmt-berüchtigte Nachmittagstief zu überwinden gilt.
Für Grüntee Ein- und Umsteiger empfehlen wir einen klassischen Sencha Tee aus China oder Japan, dessen eher sanfter Charakter es ermöglicht, sich langsam mit den noch unbekannten Grüntee Aromen vertraut zu machen. Wer direkt einen gehaltvolleren Tee sucht, der kann sich auch gerne an einen würzigen Gunpowder Tee wagen.
Oolong Tee für den Nachmittag
Grünen und schwarzen Tee kennen die meisten. Oolong Tee dagegen wird vielen, zumindest wenn sie sich noch nicht wirklich mit der Welt des Tees befasst haben, unbekannt sein. Oolong Tee ist ein halbfermentierter Tee, der sich je nach Grad der Fermentierung geschmacklich zwischen grünem und schwarzem Tee bewegt. Hier gilt – je stärker der Tee fermentiert wurde, desto mehr ähnelt er in seinem Geschmack Schwarztee. Kaffee-Fans, denen auch Schwarztee schmeckt, empfehlen wir deshalb, sich unbedingt auch einmal an stärker fermentiertem Oolong Tee zu versuchen. Mit seinem etwa würzigeren Charakter hat er eine deutliche Ähnlichkeit zu schwarzem Tee. Jedoch verfügt er auch über blumige und fruchtige Züge, die einzigartig für diese Teesorte sind.
Allerdingt hat Oolong Tee einen deutlich niedrigeren Koffeingehalt als die anderen genannten Teesorten. Zum Wachwerden am Morgen eignet er sich deshalb für Leute, die den Koffeingehalt von Kaffee gewöhnt sind, eher weniger. Als kleiner Muntermacher für den Nachmittag ist Oolong Tee jedoch ideal.
So wirkt das Koffein in Tee
Das in Tee enthaltene Koffein unterscheidet sich in seiner Wirkungsweise leicht von dem Koffein in Kaffee. Unser Körper nimmt das in Kaffee enthaltene Koffein sehr schnell auf, weshalb die Wirkung von uns oft als besonders stark wahrgenommen wird. Doch genauso schnell wie die Aufnahme erfolgt auch schon wieder der Abbau. Das Koffein in Kaffee wirkt also stark anregend, jedoch nur für kurze Zeit. Hat die Wirkung nachgelassen, so scheinen wir in ein Loch zu fallen – aus dem man nur herauskommt, wenn man erneut etwas Koffeinhaltiges zu sich nimmt.
Das in Tee enthaltene Koffein wird dagegen von den Tanninen, ebenfalls ein Bestandteil von Tee, gebunden und kann erst während der Verdauung freigesetzt werden. Die Folge davon ist, dass unser Körper das Koffein nur deutlich langsamer aufnehmen kann. Dementsprechend setzt die Wirkung zwar später ein, hält aber dafür umso länger an.
So gelingt der Umstieg
Beim Umstieg von Kaffee auf Tee gilt vor allem eines – bloß nichts überstürzen und die Sache lieber langsam angehen. Finden Sie den Tee, der Ihnen schmeckt und am ehesten Ihren Trinkgewohnheiten entspricht. Greifen Sie zu Beginn am besten zu einsteigerfreundlichen Sorten und lassen Sie sich vom Teehändler Ihres Vertrauens beraten, welcher Tee am besten Ihren Bedürfnissen gerecht wird.
Entsagen Sie nicht gleich komplett dem Kaffeekonsum, sondern ersetzen Sie lieber nach und nach den über den Tag getrunkenen Kaffee mit Tee. Belassen Sie es zum Beispiel morgens bei Ihrer gewohnten Tasse Kaffee und greifen dann am Nachmittag dafür zu schwarzem oder grünem Tee.