5 Fakten über Matcha, die Sie kennen sollten
In den letzten Jahren hat sich Matcha zu einem echten Trendgetränk gemauert. Ob Matcha Latte im örtlichen Coffeeshop oder als Zutat in Gebäck und Desserts – vor dem grünen Teepulver gibt es inzwischen kein Entkommen mehr. Dementsprechend sind inzwischen auch einige Mythen um diese Teesorte in Umlauf – mit denen wir in diesem Beitrag einmal aufräumen wollen. Hier sind 5 Fakten über Matcha, die Sie kennen sollten.
Fakt Nummer 1: Matcha ist mehr als nur gemahlener Grüntee
Matcha wird oftmals auch Grünteepulver genannt, allerdings handelt es sich bei Matcha um weitaus mehr als bloß gemahlenen Grüntee. Denn für die Herstellung von Matcha können nicht einfach beliebige Teeblätter verwendet werden. Stattdessen müssen diese einen ganz besonderen Prozess durchlaufen. Dieser beginnt drei bis vier Wochen vor der Ernte. Denn zu diesem Zeitpunkt werden die Teepflanzen mit Bambusmatten beschattet. Dadurch bilden sie mehr Chlorophyll und Aminosäuren aus, was nicht nur zu einer besonders grünen Blattfarbe führt, sondern auch für den typischen leicht süßen Umami-Geschmack sorgt. Nach der Ernte werden die Blätter gedämpft, um die Oxidation zu verhindern. Im Anschluss werden die Blätter getrocknet und es werden mithilfe von Maschinen die Blattstiele entfernt. Der daraus resultierende Tee wird Aracha genannt.
Der Aracha wird dann erneut in eine Maschine gegeben, die die Stängel und Adern in den Blättern entfernt. So wird aus Aracha ein Tee namens Tencha. Dieser wird dann in Handarbeit zwischen Steinen zu einem feinen Pulver zermahlen. Bei Tees, die diese Schritte nicht durchlaufen, handelt es sich nicht um Matcha.
Fakt Nummer 2: Der Begriff „zeremoniell“ sagt nichts über die Qualität aus
Wenn es um die einzelnen Qualitätsstufen von Matcha geht, so gibt es hier keine einheitliche Definition. Der Begriff „zeremoniell“ wird oft und gerne genutzt, um die Qualität des Tees zu beschreiben. Allerdings ist die Bedeutung dieses Begriffs nicht eindeutig definiert, sodass er nur wenig über die Qualität aussagt. Der zeremonielle Matcha, der von einem Teehändler angeboten wird, kann bei einem anderen Teehändler als Koch-Matcha verkauft werden. Der Begriff wird in unseren Breitengraden aufgrund der Assoziation mit der japanischen Teezeremonie genutzt, bei der Matcha zum Einsatz kommt. Das muss aber nicht zwingend heißen, dass der Tee auch eine besonders hohe Qualität hat.
Fakt Nummer 3: Matcha stammt eigentlich aus China
Matcha wird in der Regel sofort mit Japan in Verbindung gebracht. Aber tatsächlich hat die Teesorte ihren Ursprung in China. Tee gelangte im 12. Jahrhundert nach Christus nach Japan und wurde dort durch die Anhänger des Zen-Buddhismus verbreitet, Tee wurde damals zu einem feinen Pulver zermahlen und dann zusammen mit Wasser aufgeschlagen. Von dieser Art der Teezubereitung hat bereits der chinesische Gelehrte und Schriftsteller Lu Yu (733 – 804 nach Christus) in seinem „Buch vom Tee“ berichtet. Während der Ming Dynastie (1368 – 1644 nach Christus) verlor diese Zubereitungsmethode in China immer mehr an Popularität, wurde in Japan aber weitergeführt.
Die Methode, die Teepflanzen vor der Ernte mit Bambusmatten zu beschatten, wird Uji-Methode genannt und stammt aus dem 16. Jahrhundert. Während dieses Zeitraums wurde auch die noch heute geläufige Teezeremonie entwickelt. Im 17. Jahrhundert begann man außerdem damit, die Teeblätter zu dämpfen anstatt zu rösten, um die Oxidation zu unterbinden. Auf diese Weise entwickelte sich der Tee langsam weg von seinen chinesischen Wurzeln und hin zu dem japanischen Tee, wie wir ihn heute kennen.
Fakt Nummer 4: Matcha soll nicht bitter schmecken
Viele assoziieren Matcha mit einem unangenehm bitteren Geschmack, der aber eigentlich nicht charakteristisch für diese Teesorte ist. Denn der Tee hat einen von sich aus leicht süßen und nur ganz leicht herben Geschmack mit einer besonderen Umami-Note. Bei der richtigen Zubereitung ist hier von Bitterkeit keine Spur. Matcha sollte nicht mit sprudelnd-kochendem Wasser zubereitet werden, sondern bei einer Wassertemperatur von 70 – 80°C. Außerdem sollten Sie darauf achten, das Teepulver gründlich mit dem Wasser aufzuschlagen. Dann offenbart der Tee seinen sanften Charakter.
Fakt Nummer 5: Matcha ist nicht lange haltbar
Da es sich bei Matcha um ein Pulver handelt, ist er deutlich weniger lange haltbar als anderer loser Tee. Er reagiert zudem sehr empfindlich auf Hitze, Licht und Feuchtigkeit. Damit der Tee möglichst lange frisch bleibt, sollten Sie ihn im Kühlschrank aufbewahren und immer nur so viel Matcha kaufen, wie Sie in einem kurzen Zeitraum verbrauchen können. Matcha, der nicht mehr frisch ist, erkennen Sie an einer dunklen, stumpfen und staubig wirkenden Farbe. Frischer Tee hat dagegen eine strahlend grüne Färbung.